Kirchenfabrik entschuldigt sich bei Erzbischof
Kirchenfabrik entschuldigt sich bei Erzbischof
(C./mig) - Im Streit um die Basilika-Konvention schlägt die Echternacher Kirchenfabrik versöhnliche Töne an und will zu einer Einigung finden. Fast zwei Wochen nach dem Eklat im Staatsministerium, als Erzbischof Jean-Claude Hollerich sich geweigert hatte, die Konvention zur Finanzierung der Echternacher Basilika zu unterzeichnen, bat der Kirchenrat den Erzbischof in einem Brief um Entschuldigung.
In dem Entschuldigungsschreiben reden die Kirchenräte den Erzbischof mehrfach mit "son Excellence" an und betonen ihre Loyalität gegenüber dem Oberhaupt der katholischen Kirche Luxemburgs, bevor sie ihre Sicht der Dinge darlegen.
Kein persönlicher Angriff
Es sei nicht die Absicht der Kirchenfabrik gewesen, den Erzbischof persönlich anzugreifen, heißt es in einem Pressekommunikee der Kirchenfabrik. Sinn und Zweck der vom Syfel eingereichten und von der Echternacher Kirchenfabrik unterstützten Klage gegen die katholische Kirche und die Regierung sei es, die Rechtmäßigkeit der Konvention vom Januar 2015 prüfen zu lassen, die das Verhältnis zwischen dem Staat und den Glaubensgemeinschaften neu regelt.
Die Kirchenfabrik spricht von einem "Missverständnis". Um zu untermauern, dass es den Klägern nicht um einen persönlichen Rachefeldzug gegen den Erzbischof geht, vergleicht die Kirchenfabrik die Klage mit der eines Bürgers gegen den allgemeinen kommunalen Bebauungsplan. Dabei gehe es ja auch nicht um einen persönlichen Angriff auf den Bürgermeister, so die Erklärung des Kirchenrats.
Kirchenfabrik strebt Einigung an
Die Echternacher Kirchenfabrik bedauert die Abschaffung sämtlicher Kirchenfabriken, sieht aber keine Inkohärenz darin, gegen ihre Abschaffung vorzugehen und gleichzeitig eine Einigung mit dem Staat und der Stadt Echternach über die Finanzierung der Basilika zu finden.
Die Kirchenfabrik hebt die historische, architektonische und religiöse Bedeutung der Echternacher Basilika hervor und appelliert an den Erzbischof, die Entschuldigung anzunehmen und die Konvention doch noch zu unterschreiben, "dans l'intérêt de la sauvegarde du sanctuaire de saint Willibrord".
Die Klage des Syfel wird von 109 Kirchenfabriken unterstützt. Der Syfel ist der Ansicht, dass der Erzbischof nicht befugt war, mit der Regierung über die Abschaffung der Kirchenfabriken zu verhandeln.
Bleibt nun abzuwarten, wie der Erzbischof auf das Entschuldigungsschreiben reagieren wird. Jean-Claude Hollerich hatte im Dezember betont, dass er bereit sei, die Basilika-Konvention zu unterzeichnen, wenn die Echternacher Kirchenfabrik ihre Klage zurückzieht.
Laut dieser Konvention werden die Unterhaltskosten für die Basilika zur Hälfte vom Staat und zu je einem Viertel von der Stadt Echternach und vom Kirchenfonds getragen.
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