Kindersuizid: Ganzheitliche Lösung gefragt
Kindersuizid: Ganzheitliche Lösung gefragt
Im Juli 2015 verabschiedete die Regierung den ersten Nationalen Suizidpräventionsplan (PNPS). Übergeordnetes Ziel des Plans ist es, die Ursachen und Folgen von Selbstmord zu bekämpfen und Selbstmordversuche und Todesfälle durch Selbstmord in Luxemburg zu verringern.
Der Abgeordnete Marco Schank (CSV) wollte am Dienstag im Rahmen einer „Question élargie“ von der Gesundheitsministerin und dem Bildungsminister wissen, wie die Schulen vorgehen, um Selbstmord bei Kindern und Heranwachsenden vorzubeugen. Der Bildungsminister gab bei seiner Antwort an, dass im Durchschnitt pro Jahr sechs bis acht unter 25-Jährige sich im Großherzogtum das Leben nehmen, womit das Land im europäischen Durchschnitt liege. „Krankheit, Gewalt, Drogenkonsum, Schulstress und eine schlechte Beziehung zu den Eltern sind Risikofaktoren für einen Suizid“, antwortete Claude Meisch (DP) und bedankte sich beim Fragesteller für die Enttabuisierung des Problems. Luxemburg sei jedoch durch seine Cepas-Beratungsstellen gut aufgestellt, sagte der Minister und fügte hinzu: „Darum beneiden uns andere Länder.“
Hervorheben wollte der Bildungsminister: „Die ganze Schule ist für die Suizidprävention verantwortlich, nicht nur ein Service.“ Deshalb wolle das Ministerium stärker in Schulungen für das Lehrpersonal investieren. Die Lehrer hätten bereits ihr Interesse gezeigt, „momentan ist die Nachfrage an diesen Fortbildungen größer als das Angebot“, so Meisch.
„Das Ausmaß des Problems ist noch größer, wenn man bedenkt, dass die Rate der Selbstmordversuche 10 bis 20 Mal höher ist als die der vollendeten Selbstmorde“, sagte Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) in ihrer Antwort. Darüber hinaus hat ein Selbstmord Auswirkungen, die über die betroffene Person hinausgehen und das Leben und die psychische Gesundheit von Familienmitgliedern und der Gemeinschaft im Allgemeinen betreffen. In diesem Kontext erwähnte Lenert, dass es bei der Betreuung der Hinterbliebenen noch Nachholbedarf gibt. Durch den Mangel an Psychotherapeuten könnten die Angehörigen durchschnittlich erst nach drei Monaten betreut werden.
Sicherheit im Gefängnis
Léon Gloden (CSV) interessierte sich für die Sicherheitslage im Luxemburger Gefängnis und wollte von der Ministerin für Justiz Sam Tanson (Déi Gréng) wissen, wie Betäubungsmittel nach Schrassig gelangen können.
„Das Problem ist bekannt“, antwortete Tanson, „es werden regelmäßig Kontrollen sowohl vom Zoll als auch von der Polizei durchgeführt.“ Das Ministerium arbeite gerade an einer Hundestaffel mit Drogenspürhunden. Des Weiteren gibt es ein Pilotprojekt mit Deutschland, um die Gefängnisse mit hochsensiblen Drogendetektoren auszustatten.
Inklusion von Menschen mit Behinderung
Der CSV-Abgeordnete Marc Spautz wollte vom Minister des Öffentlichen Dienstes Marc Hansen (DP) wissen, wie die Regierung ihrer Pflicht nachkommt, Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft zu integrieren. Der Luxemburger Staat hat sich dazu verpflichtet, 5 Prozent seiner Gesamtbelegschaft als behinderte Arbeitnehmer anzuerkennen. Aktuell sind 912 Menschen, also 3,1 Prozent, mit anerkannter Behinderung im öffentlichen Dienst angestellt, so der Minister. „Wichtig ist, dass wir eine richtige Inklusion schaffen, nicht nur eine Integration.“ Dementsprechend sollen die Menschen nicht nur einen Arbeitsplatz bekommen, sondern eine Arbeitsstelle, die auf ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse angepasst ist.
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