Kinderärzte: "Müssen lernen, mit dem Virus zu leben"
Kinderärzte: "Müssen lernen, mit dem Virus zu leben"
Viele Eltern wehren sich dagegen, ihre Kinder wieder zur Schule zu schicken. Ein Beweis dafür liefern die Petitionen gegen eine Schulöffnung im Mai, aber auch zahlreiche Kommentare und Wortmeldungen in den sozialen Medien.
Bildungsminister Claude Meisch (DP) kann die Ängste und Bedenken verstehen, sagt er. Doch seine Position ändert er nicht, momentan jedenfalls. Alle schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen müssen zum Unterricht, es sei denn, sie gehören zur Risikogruppe oder sie leben in einem Haushalt mit gefährdeten Angehörigen.
Die Vereinigung der Kinderärzte begrüßt die Entscheidung der Regierung, die Schulen wieder zu öffnen. "Es ist wichtig für die Kinder, wieder rauszukommen. Es tut ihnen nicht gut, ständig zu Hause und ohne soziale Kontakte zu sein", erklärt der Vorsitzende der Vereinigung, Dr. Patrick Theisen, auf Nachfrage des "Luxemburger Wort". "Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben."
Die Situation ist für die Kinderärzte klar: "Wir schreiben ein Attest für Kinder, die aufgrund einer Erkrankung zur Risikogruppe gehören", erklärt Theisen. Er ist aber überzeugt, dass "diese Kinder nur eine kleine Minderheit darstellen". Das Gesundheitsministerium werde in Kürze eine Liste herausgeben mit den Krankheitsbildern, die für eine Befreiung vom Unterricht in Frage kommen.
Die Kinderärzte seien aber nicht zuständig für die Krankschreibung, falls ein Erwachsener im Haushalt zur Risikogruppe gehört und die Kinder aus diesem Grund zu Hause bleiben sollen. "Das muss dann der Hausarzt klären."
Kinder weniger von Krankheit betroffen
Was nach Ansicht des Kinderarztes zu sehr in den Hintergrund gerückt ist, ist die Tatsache, dass "Kinder bislang nur wenig von der Krankheit betroffen sind und laut den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen von ihnen eine weitaus geringere Ansteckungsgefahr ausgeht", so Dr. Theisen. Was nicht bedeutet, dass keine Vorsichtsmaßnahmen zu beherzigen wären.
Wir empfehlen für Kinder ab sechs Jahre einen Mund- und Nasenschutz oder einen Buff, Kinder zwischen zwei und sechs Jahren kommen besser mit einem Buff zurecht.
Dr. Patrick Theisen
Die Kinderärzte sind für den Mund- und Nasenschutz. "Wir empfehlen für Kinder ab sechs Jahre einen Mund- und Nasenschutz oder einen Buff, Kinder zwischen zwei und sechs Jahren kommen besser mit einem Buff zurecht." Bei Kindern unter zwei Jahren sollte man auf den Schutz verzichten, sagt der Kinderarzt.
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