Wählen Sie Ihre Nachrichten​

"Keine Steuern zu zahlen, ist nicht richtig"
Politik 15.11.2014 Aus unserem online-Archiv
Bettel auf France 3

"Keine Steuern zu zahlen, ist nicht richtig"

Dass Luxemburg die sogenannten "Tax Rulings" nicht abschaffen wolle, bekräftigte Bettel im Gespräch auf France 3.
Bettel auf France 3

"Keine Steuern zu zahlen, ist nicht richtig"

Dass Luxemburg die sogenannten "Tax Rulings" nicht abschaffen wolle, bekräftigte Bettel im Gespräch auf France 3.
Screenshot France 3
Politik 15.11.2014 Aus unserem online-Archiv
Bettel auf France 3

"Keine Steuern zu zahlen, ist nicht richtig"

Bei seinem Auftritt im französischen Regionalfernsehen hat Premierminister Xavier Bettel bekräftigt, dass die Regierung bei den Steuerabsprachen zwischen Unternehmen und Finanzbehörde auf größere Transparenz setzen will.

(ks) - Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel hat einen Auftritt in der Gesprächssendung "La voix est libre" auf France 3 am Samstag genutzt, um seine Position zur LuxLeaks-Affäre darzustellen. In der halbstündigen Sendung, die sich hauptsächlich um die Großregion drehte, verwies Bettel darauf, dass die luxemburgische Finanzbehörde bei den Steuerabsprachen mit großen Unternehmen nicht illegal gehandelt habe.

Den sogenannten "Tax Rulings" erteilte er keine Absage. Die Steuerregelungen zwischen Unternehmen und Finanzbehörde müssten aber transparenter werden. Zudem dürfe es nicht sein, dass Firmen ihre Steuerlast auf null drückten: "Es gibt Unternehmen, die keine Steuern zahlen, obwohl sie Umsätze in Milliardenhöhe verzeichnen. Das ist nicht richtig", sagte der Premierminister.

Sinkende Beliebtheitswerte

Viele andere EU-Staaten gewährten Unternehmen ebenfalls vorteilhafte Steuermodelle. Er wolle allerdings nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Alleine auf die Frage des Moderators, ob Luxemburg wegen der hohen Anzahl an Unternehmen, denen Steuervergünstigungen gewährt wurden, in den Fokus geraten sei, erklärte der Premierminister: "Es gibt Länder, die nicht viel größer sind, und bei denen es doppelt so viele Unternehmen sind."

Angesprochen wurde Xavier Bettel auch auf seine sinkenden Beliebtheitswerte: "Wenn ich nur noch Politik mache, um ein Liebling der Umfragen zu sein, mache ich nichts. Der Wandel gefällt nicht jedem. Ich will aufgrund meiner Ergebnisse bewertet werden."


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Was wusste die Regierung über die "LuxLeaks"-Enthüllungen, und vor allem wann? Diese Frage beschäftigt nun auch das Parlament. Ein Brief des internationalen Journalistenkonsortiums ICIJ an den Finanzminister könnte zum Politikum werden.
Finanzminister Gramegna wurde früh über die LuxLeaks-Recherchen informiert - das zeigt der Brief des Journalistenkonsortiums ICIJ, den Sie hier nachlesen können.
Asselborn bei "Anne Will"
Nicht der Premier, nicht der Finanzminister - Nein, Außenminister Jean Asselborn vertrat in einer deutschen Talkshow die Luxemburger Position in Sachen "LuxLeaks". Der Diplomatiechef versuchte dabei einiges zurecht zu rücken und war bei allem Ernst der Lage wie immer auch zu Scherzen aufgelegt.
Nachdem er zu Hause für seine klare Verurteilung der steuerlichen "Trickserei" nicht nur Lob erntete, war Außenminister Jean Asselborn am Mittwochabend in der ARD-Talkshow "Anne Will" zu Gast.
"LuxLeaks"-Veröffentlichungen
Wie eine Lawine brach die Meldung der "LuxLeaks"-Recherchen über Luxemburg herein. Doch nicht jeder wurde davon überrascht. Über die Recherchen war die Regierung bereits Wochen vor der Veröffentlichung im Bilde - zumindest ein Teil der Regierung.
Bereits drei Wochen vor der Publikation von "LuxLeaks" wandte sich das Journalisten-Konsortium ICIJ an das luxemburgische Finanzministerium.