Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Keine neuen Belastungen
Politik 3 Min. 14.10.2015 Aus unserem online-Archiv
Budgetvorstellung 2016

Keine neuen Belastungen

Laut Finanzminister Pierre Gramegna sind für 2016 keine weiteren Sparmaßnahmen geplant.
Budgetvorstellung 2016

Keine neuen Belastungen

Laut Finanzminister Pierre Gramegna sind für 2016 keine weiteren Sparmaßnahmen geplant.
Foto: Guy Jallay
Politik 3 Min. 14.10.2015 Aus unserem online-Archiv
Budgetvorstellung 2016

Keine neuen Belastungen

Finanzminister Pierre Gramegna hat die Eckdaten des Haushalts 2016 vorgestellt. Sparmaßnahmen werden wie geplant umgesetzt, neue Belastungen sind nicht vorgesehen. Steuersünder erhalten 2016 eine letzte Chance, ihre Situation in Ordnung zu bringen.

(mig) - Finanzminister Pierre Gramegna bezeichnete den Haushalt 2016 als ein Budget der Kontinuität, der Zuverlässigkeit und der Solidarität. "Kontinuität und Zuverlässigkeit, weil die Zahlen bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, Solidarität, weil der Sozialstaat und die damit verbundenen Ausgaben (50 Prozent der Gesamtausgaben) ein wesentlicher Bestandteil des Haushalts sind", so Gramegna zu Beginn der Budgetvorstellung.

Der Finanzminister ist mit der Finanzlage des Landes zufrieden. Die Staatsfinanzen entwickeln sich in die richtige Richtung. Das Defizit schrumpft trotz Einnahmensverluste beim elektronischen Handel (- 650 Millionen Euro für 2015). Die Ausgaben (+ 4,8 Prozent) wachsen weniger schnell als die Einnahmen (+ 5,4 Prozent).  "Wir kommen dem Ziel, die Sanierung der Staatsfinanzen, ein großes Stück näher." Die Sparmaßnahmen des Zukunftspaketes, das 2015 geschnürt wurde, werden wie geplant umgesetzt. Zu neuen Belastungen wird es nicht kommen.  

Schwerpunkte des Budgets

Die Herausforderungen, denen das Land gegenübersteht, schlagen sich im Budget in fünf Schwerpunkten nieder:

  • Unterstützung des Wirtschaftswachstums,
  • Investitionen im Interesse der Bürger (Schulen, Verkehrsnetze, öffentlicher Transport, Wasserschutz),
  • Stärkung des Sozialstaats (Bau von Sozialwohnungen, Mietzuschuss, Reform des Kindergeldes und des Elternurlaubs),
  • Bekämpfung des Klimawandels,
  • Solidarität über die Grenzen des Landes hinaus (Flüchtlinge und Entwicklungshilfe)

Keine Geschenke

Obschon die Wirtschaft langsam wieder brummt, die Staatsfinanzen sich in die richtige Richtung entwickeln und man dem Ziel eines ausgeglichenen Staatshaushalts allmählich näherkommt, warnte Gramegna davor, jetzt schon Geschenke zu machen.

Die positive wirtschaftliche Entwicklung schlage sich noch nicht in den Staatsfinanzen nieder und die weltweite Wirtschaftslage sei weiterhin unbeständig. Die Staatsschuld sei trotz  Sparanstrengungen weiterhin hoch (2016 kommen auf den Staat Schuldzinsen in Höhe von 172 Millionen Euro zu). Außerdem müsse Luxemburg sich an ein neues steuerliches Umfeld anpassen.

Auch beim 2015 geschnürten Zukunftspaket wird es keine Abstriche geben. Gramegna hält die Umsetzung der dort definierten Sparmaßnahmen für absolut notwendig.

Neue Schulden

Anders als 2014 und 2015 wird man 2016 Gramegna zufolge wohl nicht um neue Schulden herumkommen. Im Budget sind für neue Darlehen 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. 

Letzte Chance für Steuersünder

Aufgrund des automatisierten Informationsaustauschs hat die Regierung jetzt auch Einblick in die Auslandsbankkonten ihrer Bürger. Personen, die "vergessen" haben sollten, ihre Einkünfte rechtmäßig zu versteuern, bekommen 2016 die Gelegenheit, dies mit einer minimalen Strafe (Aufschlag von zehn Prozent) nachzuholen, ohne als Steuerhinterzieher zu gelten.

Steuerreform

Die für 2017 geplante Steuerreform steht unter dem Motto "So viel wie nötig, nicht mehr als möglich". Entlastet werden sollen vor allem die Mittelschicht, junge Haushalte und Alleinerziehende. Wie diese Entlastungen im Detail aussehen werden,  hängt Gramegna zufolge von der Entwicklung der Staatsfinanzen ab. Die Regierung will bei der Reform darauf achten, die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts nicht zu gefährden.

Weil die finanziellen Rahmenbedingungen noch nicht feststehen, findet die Steuerreform keinen Niederschlag im Mehrjahreshaushalt. Der wird ab 2016 übrigens nicht mehr zeitgleich mit dem nationalen Haushalt, sondern im Frühjahr zusammen mit der Erklärung zur Lage der Nation vorgestellt.

Details zu den geplanten Ausgaben und Einnahmen sowie Grafiken zum Staatshaushalt findet man auf der Internetseite www.budget.public.lu.

Mehr zum Thema:






Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Das Budget 2019 steht im Zeichen der sozialen Gerechtigkeit, der wirtschaftlichen Kompetitivität und der Nachhaltigkeit. Im Zentralstaat wird 2019 ein Defizit zu verzeichnen sein.
Politik, Budget 2019, chambre des députés, Rapport, photo Anouk Antony
Der Sparkurs der Dreierkoalition hielt nicht lange an. Schon 2016 machte sie eine Kehrtwende und investierte wieder stärker in Land und Leute.
Knapp 40 Minuten brauchte Finanzminister Pierre Gramegna, um den Haushaltsentwurf aus Sicht der Regierung zu erläutern. Dabei zeichnete er ein weitgehend positives Bild.
Finanzminister Pierre Gramegna
Budget 2017 im Zeichen der Steuerreform
Finanzminister Pierre Gramegna hat am Mittwoch den Staatshaushalt 2017 im Parlament vorgestellt. Das Budget steht im Zeichen der Steuerreform, die laut Regierung allein im kommenden Jahr 373 Millionen Euro kosten soll.
Dépôt du projet de loi concernant le budget des recettes et dépenses de l’Etat pour 2017  - Photo : Pierre Matgé
Neue Prognosen, alte Methoden
Die Zwischenbilanz des sogenannten "Zukunftspak" zeigt: Blau-Rot-Grün spart voraussichtlich wesentlich weniger als ursprünglich angekündigt wurde. Dank besserer Wachstumszahlen könnte die Koalition ihre budgetpolitischen Ziele aber dennoch erreichen.
Das "Zukunftspaket" ist um 200 Millionen Euro leichter als erwartet: Laut Finanzminister Pierre Gramegna will man die eigenen Konsolidierungsziele bis 2018 dennoch erreichen.
Nach langen Debatten hat das Parlament am Donnerstag das Haushaltsbudget 2016 gebilligt. Die Mehrheitsfraktionen stimmten mit 32 Stimmen für den Entwurf. Die Opposition stimmte geschlossen dagegen.
Mit den 32 Stimmen der Mehrheitsfraktionen wurde am Donnerstag der Haushaltsentwurf der Regierung verabschiedet.