"Keine Meinungsverschiedenheiten"
"Keine Meinungsverschiedenheiten"
(ml) - Die europäischen Hilfsleistungen für Griechenland sind ausgelaufen. Die Financial Times berichtete am Mittwochmorgen, dass die griechische Regierung nun doch die Reformvorhaben der Gläubiger in beinahe allen Punkten akzeptiere. Der Brief, den Ministerpräsident Alexis Tsipras an die Gläubiger geschickt hat, enthält Elemente, die die zuständigen Minister der Euro-Zone nur schwer akzeptieren können, hieß es bereits aus Brüsseler Kreisen.
Auch der luxemburgische Finanzminister Pierre Gramegna zeigte sich am Morgen nach einer Sitzung der parlamentarischen Finanzkommission skeptisch. Die griechischen Initiativen würden sich häufen. Es sei erfreulich, dass Athen neue Vorschläge unterbreite, sie kämen allerdings leider reichlich spät, so Gramegna.
Tsipras beteure zwar immer wieder, dass er bereit sei, Zugeständnisse zu machen, doch in seinem Brief seien in nahezu allen Punkten Ausnahmeregelungen beigefügt worden, die nicht im ursprünglichen Text gestanden hätten. "Wir werden das Problem nicht so schnell lösen", meint Gramegna.
In der Euro-Gruppe habe man sich noch nicht auf einen Text einigen können. Die Griechen würden am Sonntag im Referendum nur über Arbeitsdokumente abstimmen. Die ganze Dynamik, die durch die Ankündigung der plötzlichen Volksbefragung entstanden sei, mache die Lage nur noch schwieriger, so der Finanzminister.
Die luxemburgische Regierung sendete in den vergangenen Tagen in puncto Griechenland keine einheitliche Botschaft. Premier Bettel und Gramegna sprachen sich gegen einen Schuldenschnitt und weitere Zugeständnisse gegenüber Athen aus. Arbeitsminister Nicolas Schmit forderte hingegen einen "dringenden Kurswechsel" der Politik der Eurozone. Gramegna wollte dies nicht kommentieren. Die Regierung habe in der Griechenland-Krise eine einheitliche Haltung, betonte der Finanzminister und verwies dabei auf seine für den Nachmittag geplante Stellungnahme im Parlament.
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