Keine "Extrawürste" für Geimpfte in Bars und Restaurants
Keine "Extrawürste" für Geimpfte in Bars und Restaurants
Geimpfte sollen in den Luxemburger Gastronomiebetrieben vorerst keine Vorzugsbehandlung genießen. Auch Personen, welche bereits geimpft sind, müssen ab Mitte Mai ein negatives Covid-Testergebnis vorzeigen, wenn sie im Inneren des Lokales Platz nehmen, teilt eine Sprecherin von Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) auf LW-Nachfrage mit.
Die Regierung hatte am Mittwoch weitere Öffnungsmaßnahmen in der Corona-Krise eingeläutet. So sollen Cafés und Restaurants ab dem 16. Mai auch in den Innenbereichen wieder Gäste bedienen können, allerdings unter strengen Auflagen. Wer im Innenbereich Platz nehmen will, muss einen negativen Corona-Test vorweisen. Akzeptiert werden die unter anderem beim Large Scale Testing genutzten PCR-Tests, zertifizierte Schnelltests, die von Apothekern durchgeführt werden, sowie Selbsttests, die Gäste direkt vor den Lokalen machen können. Die maximal erlaubte Gästezahl pro Tisch beträgt vier.
Rückgabe der Freiheiten
Während Luxemburg noch abwartet, wollen andere Länder Geimpften bereits jetzt mehr Freiheiten einräumen. In Deutschland etwa könnte ab Samstag - wenn Bundestag und Bundesrat zustimmen - für Geimpfte und Genesene ein Großteil der Corona-Beschränkungen aufgehoben werden. Und in Österreich akzeptieren die dann wieder geöffneten Gastronomiebetriebe, Kultureinrichtungen, Sportveranstalter und Hotels bereits am 19. Mai diverse Zertifikate über Impfungen, Tests und überstandene Corona-Erkrankungen als Zutrittserlaubnis.
Gleichzeitig laufen auf europäischer Ebene Diskussionen über die Einführung eines EU-Impfpasses, der das freie Reisen auf dem Kontinent ermöglichen soll. Dieser „Grüner Pass“ soll voraussichtlich Ende Juni kommen. Bereits jetzt erlauben knapp zwei Dutzend Staaten oder Regionen Geimpften ohne Tests oder Quarantäneauflagen einzureisen, darunter die Bahamas, Israel und Kroatien. Auch andere Länder rühren bereits die Werbetrommel für Reisen in den Sommermonaten und haben erleichterte Beschränkungen für Geimpfte angekündigt.
Doch zurück nach Luxemburg: Hierzulande hat bereits jede und jeder Vierte die erste Impfung erhalten. Mehr als 57.000 Luxemburger und Luxemburgerinnen genießen bereits einen Rundumschutz vor dem Corona-Virus, aber bislang keinerlei Sonderrechte. Sie müssen sich genauso an Abstandsregeln, Kontaktbeschränkungen und die Maskenpflicht halten wie alle anderen Bürger.
Generell kann eine Infektion bei Geimpften nicht ganz ausgeschlossen werden. Experten gehen aber davon aus, dass die Viruslast bei Personen, die sich trotz Impfung mit dem Corona-Virus anstecken, stark reduziert ist. Demnach sinkt das Risiko einer Virusübertragung. Und auch die erste Impfung schützt bereits vor schweren Covid-19-Verläufen.
139 Fälle von „échec vaccinal“ in Luxemburg
In Luxemburg wurden seit Ende Dezember des Vorjahres 727 positive Fälle bei denjenigen, die eine Dosis des Impfstoffs erhalten hatten, registriert. Auch 217 Menschen, die als vollständig geimpft gelten, steckten sich seitdem mit dem Virus an. „Die Kurve für die zweite Dosis ist flacher als die für die erste Dosis, was ein Hinweis auf die Wirksamkeit der Impfung nach zwei Dosen ist“, erklärt die Sprecherin der Santé.
In 139 Fällen gab es einen sogenannten „échec vaccinal“: Diese Personengruppe erhielt ab 14 Tagen nach der zweiten Impfstoffdosis die negative Überraschung eines positiven Testergebnisses. „Null Risiko gibt es in dieser Pandemie leider nicht“, hielt Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) am Mittwoch im Pressebriefing fest. Die angekündigten Lockerungen, unter anderem in der Gastronomie, beschrieb sie als „kleine Schritte“ in Richtung Normalität.
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