JO.16 mobilisiert die Wähler
JO.16 mobilisiert die Wähler
(ml) - Die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahren stößt bei den Wählern auf wenig Zustimmung. Laut Politmonitor von "Luxemburger Wort" und RTL lehnen 68 Prozent der Stimmberechtigten diese Idee ab. Sogar die 18-bis 24-Jährigen sprechen sich mehrheitlich dagegen aus.
Patrick Weymerskirch, der aufgrund von Meinungsverschiedenheiten als Präsident des Jugendparlaments abgesetzt worden war, und Alexander Frisch, betrachten die ungünstigen Umfragewerte jedoch nicht als schicksalhaft. Um das Thema in den kommenden Wochen vor dem Referendum verstärkt in den Mittelpunkt zu rücken, haben die beiden nun eine Facebook-Seite mit dem Namen JO.16 gestartet.
Öffnet man die Seite, stößt man sofort auf ein Zitat von Johann W. Goethe: "Das Schicksal jedes Volkes und jeder Zeit hängt von den Menschen unter 25 Jahren ab." Ziel der Initiatoren ist es, bis zum Urnengang eine Dynamik zu erzeugen und möglichst viele Menschen davon zu überzeugen, für die Herabsetzung des Wahlalters einzutreten.
Derzeit hat Luxemburg die älteste Wahlbevölkerung in ganz Europa. Die Generation 65 plus stellt allerdings lediglich 14 Prozent der Gesamtbevölkerung dar. 25 Prozent der Einwohner sind nicht älter als 19 Jahre. Die Mehrheit von ihnen ist nicht stimmberechtigt, unterstreichen die Gründer von JO.16.
Da die Gefahr bestehe, dass die Politik zu sehr auf die Wünsche älterer Wählerschichten eingeht und die jüngeren Generationen außen vor bleiben, mache die Einführung des fakultativen Wahlrechts ab 16 Jahre durchaus Sinn, heißt es weiter. Kritiker sind der Meinung, die 16- und 17-Jährigen hätten zu wenig politisches Interesse, und würden über ein zu geringes Wissen verfügen. Deshalb könnten sie keine vernünftige Wahlentscheidung treffen.
JO.16 hält dem entgegen, dass der Gesetzgeber jungen Menschen im Alter von 16 Jahren gewisse Rechte zugestehe (Alkoholkonsum, Motorrad-Führerschein, Wahl des Berufswunsches). Demnach sei das Wahlrecht ab 16 eine "logische Konsequenz, wenn man der Entwicklung der Lebensumstände von Jugendlichen im 21. Jahrhundert Rechnung trage."
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