Jean Schoos ist seit 2013 Parteipräsident der ADR.
Foto: Pierre Matgé
Die ADR hat auf ihrem Nationalkongress ihren Präsidenten Jean Schoos wiedergewählt. In den politischen Reden profilierte sich die Partei als einzige wirkliche inhaltliche Alternative zur blau-rot-grünen Koalition.
Die ADR hat auf ihrem Nationalkongress ihren Präsidenten Jean Schoos wiedergewählt. In den politischen Reden profilierte sich die Partei als einzige wirkliche inhaltliche Alternative zur blau-rot-grünen Koalition.
Jean Schoos betonte in seiner Rede vor den Delegierten, dass die ADR die finanziellen und politischen Schwierigkeiten, die er bei seinem Amtsantritt vorgefunden habe, überwunden habe. Laut Generalsekretär Alex Penning habe man nicht zuletzt mit der konsequenten Klärung des Falls Joe Thein bewiesen, dass die ADR eine funktionsfähige Partei mit klaren Prinzipien sei.
In den politischen Reden profilierte sich die ADR auf dem Parteitag als einzige wirkliche inhaltliche Alternative zur blau-rot-grünen Koalition, und auch zur CSV. In den kommenden Wochen will die ADR in so vielen Proporzgemeinden wie möglich eigene Listen aufstellen. In den vergangenen Monaten habe sich dabei gezeigt, dass die Partei viele junge und kompetente Mitstreiter gewinnen konnte, sagte der ADR-Abgeordnete Gast Gibéryen.
Bei den Nationalwahlen 2018 gehe es schließlich darum, einen "demokratischen Schlussstrich unter die Gambia-Regierung" zu ziehen. Dabei schließt die ADR auch eine eigene Regierungsbeteiligung nicht aus. Die kommende Wahl werde eine "ideologische Richtungswahl", so Gibéryen. Wer den Wandel möchte, komme nicht daran vorbei, die ADR als jene Partei, "die allein für den Wechsel steht", zu stärken.
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Ein Parteiausschlussverfahren ist in Luxemburg eher selten. Die ADR musste wenige Tage vor ihrem Nationalkongress auf dieses letzte Mittel zurückgreifen. Gast Gibéryen glaubt nicht, dass die Causa Thein seiner Partei geschadet hat.
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Er gilt als Experte für Rechtspopulismus: Im Interview mit dem „Luxemburger Wort“ spricht Jean-Yves Camus über den Aufstieg der populistischen Bewegungen und erklärt, wie traditionelle Parteien mit ihnen umgehen sollten.
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