"Herr Asselborn, ich bin kein schlechter Mensch"
"Herr Asselborn, ich bin kein schlechter Mensch"
(ml) - Mehrere Monate war Außenminister Jean Asselborn mit gegen ihn gerichteten Hassmails konfrontiert. Vor einer Woche riss ihm der Geduldsfaden. Am vergangenen Samstag veröffentlichte Luxemburgs Chefdiplomat auf seinem Facebook-Account einige dieser Hassmails und gab zudem die Identität des Autors preis.
Nun hat sich der Betroffene erneut zu Wort gemeldet. In einem mit der Hand geschriebenen Brief entschuldigt sich Georges Zeimet aus Wasserbillig für sein Benehmen. Er habe eine Woche Zeit gehabt, um über alles nachzudenken und sei selbst erschrocken über das, was er getan habe, betont der reumütige Täter.
"Ich will mich bei Ihnen bei für meine dummen und frechen Mails entschuldigen", so der Autor. Das Gleiche gelte auch für alle anderen Menschen, denen gegenüber er sich aggressiv verhalten habe. Sein Handeln sei mit nichts zu entschuldigen. Auch sei er bereit die Konsequenzen zu tragen, fährt der Betroffene fort. Kritik sollte erlaubt sein, allerdings in einem "sachlichen und manierlichen Ton". Persönliche Attacken seien nicht angebracht.
"Herr Asselborn, ich bin kein schlechter Mensch", so Zeimet. Doch manchmal brause er auf und gehe bei seiner Meinungsäußerung mit seinen Provokationen zu weit. Außenminister Jean Asselborn hat den Brief von Georges Zeimet auf Facebook veröffentlicht und versichert, dass er die Entschuldigung annimmt.
In den Mails war Jean Asselborn zum Rücktritt aufgefordert worden. Zeimet riet dem dienstältesten EU-Außenminister sich mehr Zeit für seine Familie zu nehmen, statt in der Politik tätig zu sein. Dabei kam es immer wieder zu verbalen Entgleisungen. "Asselborn, haalt einfach ären Domm Back. Är d'Geschwätz ass net méi z'erdroen", hieß es an einer Stelle. Um seine Entrüstung zum Ausdruck zu bringen, hatte sich Asselborn dazu entschlossen, die Hasskommentare zu veröffentlichen und löste damit in den sozialen Medien eine Welle der Entrüstung aus.
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