"Help" verzeichnet Defizit von 2,9 Millionen Euro
"Help" verzeichnet Defizit von 2,9 Millionen Euro
(BB) - Die Reform der Pflegeversicherung ist auf dem Instanzenweg, doch damit kann sich das Pflegenetzwerk "Help" nicht trösten. Fürs Jahr 2015 schreibt die Organisation, die pflegebedürftigen Menschen ermöglicht in ihrem vertrauten Heim zu bleiben, rote Zahlen. Die Finanzsituation macht "Help" zu schaffen. Das Defizit erreicht 2,9 Millionen Euro bei einem Jahresumsatz von 60 Millionen Euro.
"Es geht uns nicht darum, hohe Boni zu erzielen und viel Geld an unsere Aktionäre auszuschütten. Das ist nicht der Sinn unserer Vereinigung. Wir wollen pflegebedürftigen Personen weiterhin hochwertige Leistungen erbringen können, und dafür müssen wir unsere Kosten decken", fasst Präsident Paul Bach zusammen.
Zusätzliche öffentliche Mittel seien zwar von Sozialminister Romain Schneider in Aussicht gestellt worden. Doch bislang lasse das Geld noch auf sich warten, schildert Michel Simonis, Generaldirektor des Croix-Rouge, die zu den Trägern von Help gehört.
Die Ursachen
Die finanzielle Schieflage soll, laut den Vertretern von Help, auf frühere, politisch motivierte Entscheidungen zurückzuführen sein. Der Zugang zu Pflegedienstleistungen sei 2014 und 2015 von staatlichen Gremien strenger bewertet worden. Die Kunden erhielten weniger Leistungen, was folglich zu Einbrüchen für die Dienstleistungsträger geführt hätte. Seit ein paar Jahren eingefrorene Tarife hätten die Lage noch erschwert, so Simonis. "Für jede Stunde, die wir bei Kunden verbrachten, mussten wir etwas drauflegen", erklärt der Kassenführer von Help.
Seinen Finanzbericht hat Help nun der CNS übermittelt. Präsident Paul Bach und Kassenführer Michel Simonis hoffen auf eine baldige finanzielle Unterstützung: "Langfristig können wir die Kosten nicht alleine schultern. Wenn es einen politischen Willen gibt, die Pflege zu Hause fortzusetzen, dann muss es auch entsprechende Mittel geben."
Zurzeit zählt das Pflegenetzwerk rund 1.100 Mitarbeiter und neun Tageszentren. Einige befristete Arbeitsverträge sind, wie es heißt, angesichts der Finanzengpässe schon nicht mehr fortgesetzt worden.
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