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Großherzog Henri: „Luxemburg kann auch diese Zeiten meistern"
Politik 1 3 Min. 24.12.2022
Traditionelle Weihnachtsansprache

Großherzog Henri: „Luxemburg kann auch diese Zeiten meistern"

Großherzog Henri spricht in seiner traditionellen Weihnachtsansprache über die zahlreichen Krisenthemen des Jahres.
Traditionelle Weihnachtsansprache

Großherzog Henri: „Luxemburg kann auch diese Zeiten meistern"

Großherzog Henri spricht in seiner traditionellen Weihnachtsansprache über die zahlreichen Krisenthemen des Jahres.
Foto: © Maison du Grand-Duc / Sophie Margue
Politik 1 3 Min. 24.12.2022
Traditionelle Weihnachtsansprache

Großherzog Henri: „Luxemburg kann auch diese Zeiten meistern"

Großherzog Henri erinnert in seiner Weihnachtsansprache an die Ereignisse des Jahres. Doch nicht nur der Ukraine-Krieg ist dem Staatschef ein wichtiges Anliegen.

Großherzog Henri geht in seiner Weihnachtsansprache erwartungsgemäß auf den Ukraine-Krieg sowie die Situation im Iran und Afghanistan, aber auch die Wirtschaftslage und die Klimakonferenz ein. Die Gesellschaft sei auch in diesem Jahr wieder mit enormen Herausforderungen konfrontiert gewesen. Daher sei es umso wichtiger, sich auf die Werte zu konzentrieren, die das Zusammenleben erst möglich machen, nämlich Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Solidarität und Respekt.  

Die Weihnachtsansprache im Video

Die militärischen Konflikte in der Welt haben sich verschlimmert und Millionen Menschen suchen eine sichere Heimat, bedauert der Großherzog. Zudem stelle die russische Invasion in der Ukraine alles infrage, worauf seit 1945 eine friedliche Koexistenz aufgebaut wurde: Konflikte anhand eines Dialoges statt durch Gewalt zu lösen. 

Gleichzeitig hebt der Staatschef die ausschreitenden Situationen im Iran und Afghanistan hervor. Frauen und Mädchen würden weiterhin rücksichtslos unterdrückt, misshandelt und umgebracht. „Sie bleiben Opfer einer Gesinnung, die tief im Mittelalter verankert ist.“ Diesen Menschen eine Stimme zu verleihen und sie zu unterstützen, seien sowohl ihm als auch der Großherzogin ein ganz besonderes Anliegen.

Die Frage, die sich nun stelle, laute: „Gehen wir nur durch eine komplizierte Phase oder müssen wir unsere Gewohnheiten ändern?“ Selten seien wir in der Position gewesen, in der so viele besorgniserregende Entwicklungen auf einmal aufgetreten seien. Dennoch sei er überzeugt, dass Luxemburg über die nötigen Kapazitäten verfüge, um auch diese Zeiten zu meistern. „Wir wissen aus Erfahrung, dass wir die Fähigkeit besitzen, unsere Stärken zu nutzen, um uns an eine neue Situation anzupassen“, zeigt sich der Staatschef optimistisch.

Engagement für Frieden in Europa und friedliches Zusammenleben

Eine dieser Stärken sei unser resolutes Engagement für den Frieden in Europa. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe man ein neues Europa aufgebaut und durch die UNO eine gerechtere Weltordnung geschaffen. „Wir haben früh erkannt, dass unsere Interessen und Sicherheit viel besser in einer Europäischen Union und in der Nato aufgehoben sind, als wenn wir allein da stünden“, hebt Großherzog Henri hervor. 


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Luxemburg habe es verstanden, über seine Grenzen hinweg eine enge Zusammenarbeit mit den belgischen, deutschen und französischen Nachbarn aufzubauen. „Unser Gesellschaftsmodell funktioniert nach dem Prinzip des Zusammenlebens.“ Insbesondere in Krisenzeiten beinhalte dies aber auch die Sorge darum, Arm und Reich noch weiter voneinander zu trennen. Damit thematisiert der Staatschef die derzeitige Wirtschaftskrise.

Auch im Großherzogtum hätten Menschen vermehrt Probleme, über die Runden zu kommen. „Sie benötigen weiterhin unsere Unterstützung“, appelliert der Staatschef in seiner Ansprache an die Bevölkerung. Daher sei es umso wichtiger, dass unsere Gesellschaft inklusiv ist.

Wir nehmen viele Menschen auf, deren Existenz in ihrer Heimat in Gefahr ist. Das ist unsere Pflicht als Gesellschaft und als Land.

Großherzog Henri

„Wir haben das große Glück, in einem demokratischen Land zu leben, in dem regelmäßig Wahlen stattfinden und in dem wir unsere Gesellschaft mitgestalten können“, erinnert der Großherzog an die Vorzüge unseres Gesellschaftsmodells. In diesem Zusammenhang erinnert er auch an die Tripartite, die sich in diesem Jahr erneut für die Interessen der verschiedenen Akteure und den sozialen Frieden in Luxemburg eingesetzt hat.


Wirtschaft , Claude Turmes , Energiesituation Foto: Anouk Antony/Luxemburger Wort
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Luxemburg nehme seine Verantwortung als Land sehr ernst, sei es in puncto Demokratie, Respekt oder Menschenrechte. „Wir nehmen viele Menschen auf, deren Existenz in ihrer Heimat in Gefahr ist. Das ist unsere Pflicht als Gesellschaft und als Land“, verdeutlicht er. Diese Einstellung und das Verbreiten dieser Werte sei ein wichtiger Beitrag für eine menschlichere Welt. „Wir wissen nicht, was 2023 passieren wird, aber ich bin sicher, dass wir uns alle weiterhin dafür einsetzen werden, unser Gesellschaftsmodell aufrechtzuerhalten.“

Abschließend wünschte Großherzog Henri in seinem eigenen Namen, aber auch im Namen von Großherzogin Maria Teresa, von Erbgroßherzog Guillaume, von Prinzessin Stéphanie und von Prinz Charles allen Bürgern frohe Weihnachten und gutes neues Jahr

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