Großherzog Henri: Ein Jahr der Herausforderungen
Großherzog Henri: Ein Jahr der Herausforderungen
„Das Jahr 2020 war eine enorme Herausforderung, eine, wie wir sie in den letzten Jahrzehnten nicht kannten“, so Großherzog Henri am Donnerstag in seiner traditionellen Weihnachtsansprache.
Das Ende des Jahres im Beisein der Familie zu feiern sei kompliziert, teilweise unmöglich. Das aufgrund eines Virus, das die Welt auf den Kopf stellt.
Die Regierung habe ihre Verantwortung übernommen, schnell reagiert und im März den nationalen Ausnahmezustand ausgerufen. „Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg“, so das Staatsoberhaupt. Die Freiheiten des Einzelnen wurden zum Teil eingeschränkt, doch es sei nötig gewesen, „um unsere Mitmenschen und uns selbst zu schützen.“
„Bon Courage“
Er erinnert an die Verstorbenen der Pandemie, deren Familien und Freunde. An diejenigen, welche an den Folgen des Virus zu leiden haben, alleine zu Hause sind, die Risikogruppen und an die Covid-19-Erkrankten: „Wir wünschen ihnen Bon Courage.“
Großherzog Henri dankt dem Schulpersonal und betont die Wichtigkeit des Berufes, gerade in diesen Tagen. Denn für Kinder und Jugendliche sei es eine ungewohnt schwierige Zeit.
Ebenfalls auf die aufopfernde Arbeit der Menschen im Gesundheitssektor geht der Staatschef ein. Er habe in den letzten Monaten viel mit den Betroffenen reden können: Frauen und Männer, die sich jeden Tag einsetzen, die Pandemie zu meistern. „Es war mir eine große Freude, Zeuge ihrer Arbeit zu sein.“ Und bedankt sich für ihren Einsatz.
„Jeder Einzelne ist gefragt“
Er erinnert noch einmal an die Solidarität in der Gesellschaft und zeigt sich beeindruckt vom Zusammenhalt in diesem Land. Blinder Nationalismus sei keine geeignete Reaktion auf die Krise, sondern nur eine gemeinsame, europäische Antwort könnte die wirtschaftlichen und sozialen Probleme lösen.
Et sinn 20 Joer, dass ech Äre Grand-Duc sinn. Dat sinn 20 Joer wou ech frou an houfreg sinn, am Déngscht vum Land a senge Bierger ze stoen.
Großherzog Henri
Zudem bestehe noch dringender Handlungsbedarf, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. „Dabei ist jeder Einzelne gefragt“, so der Staatschef.
Für Großherzog Henri war es persönlich ein ganz besonderes Jahr. Seit 20 Jahren sei er nun im Amt. „Das sind 20 Jahre, wo ich glücklich und stolz bin, im Dienst des Landes und der Bürger zu stehen - mit der Großherzogin als wichtige Stütze“, so der Staatschef.
Doch auch im Palais habe es Änderungen gegeben, etwa die neue Organisation der Maison du Grand-Duc. Ziel der Reform ist eine Modernisierung der Monarchie sowie eine transparente Verwaltung am großherzoglichen Hof.
Neues Familienglück auf Schloss Fischbach
Eine besondere Freude für die großherzogliche Familie war die Geburt von Prinz Charles am 10. Mai. Das habe ihm verdeutlicht, was im Leben wirklich wichtig ist: die Familie, Freunde und füreinander da zu sein.
Am Ende seiner Ansprache wiederholt der Staatschef die Worte seiner Großmutter, Großherzogin Charlotte, welche sie im Jahr 1942 an das Luxemburger Volk richtete: „Kommt, wir lassen in diesen schwierigen Zeiten den Kopf nicht hängen.“
Abschließend wünscht der Großherzog allen Bürgern ein gesegnetes Weihnachtsfest und viel Glück im neuen Jahr.
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