Großherzog Henri bekommt Prager Karlspreis
Großherzog Henri bekommt Prager Karlspreis
(mt) - Vor 700 Jahren, am 14. Mai 1316, wurde Karl IV. geboren. Hierzu wurde an diesem Freitag in Prag eine große Ausstellung in Anwesenheit von Großherzog Henri eröffnet. Der Luxemburger Staatschef feierte zusammen mit den Tschechen den 700. Geburtstag des böhmischen Kaisers in Prag.
- wort.lu hat hierzu einen Dokumentarvideo über das Leben von Karl IV veröffentlicht
- In einer Infografik in der Samstagausgabe des „Luxemburger Wort” wird das Wirken des Kaisers aus Luxemburg zusammengefasst
Der Grund: Karl IV. stammte aus dem Geschlecht der Luxemburger. Er war nach seinem Großvater Heinrich VII. der zweite Kaiser auf dem Thron des Heiligen Römischen Reiches, und nach Johann dem Blinden, Karls Vater, zweiter Luxemburger auf dem Thron von Böhmen, der heutigen tschechischen Republik.
Prager Karlspreis für visionären Großherzog Henri
Großherzog Henri bekam ebenfalls an diesem Festtag den Internationalen Karlspreis der Karlsuniversität und der Stadt Prag. Karl IV. hatte die Karlsuniversität 1348 gegründet. Es war die erste Universität in Mitteleuropa, und auch die erste deutschsprachige Universität.
14 Jahre lang hatten die Prager darauf verzichtet, diesen Preis zu verleihen. Die Auszeichnung soll wieder an Karl IV., König von Böhmen und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, erinnern.
Zuvor waren der Philosoph Paul Ricoeur, der Pathologe John Kerr, der Wissenschaftler Carl Friedrich von Weizsäcker und der Cellist Slava Rostropovitch mit dem "Prager Karlspreis" ausgezeichnet worden.
Großherzog Henri wies in seiner Dankesrede darauf hin, dass er sich zutiefst geehrt fühle, im 700. Jubiläumsjahr von Karl IV. den Preis zu bekommen. Dies unterstreiche die enge Verbindung zwischen dem ehemaligen Böhmen und der heutigen tschechischen Republik mit dem Großherzogtum Luxemburg. Der Luxemburger Staatschef wies auch auf die Erhebung der Grafschaft Luxemburg zu einem Herzogtum durch Karl IV. hin.
Sehen Sie hier einige Schnappschüsse von der Zeremonie in Prag:
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Der Großherzog meinte zum Schluss seiner Dankesrede, dass die Stadt und die Universität einst von den Freiheiten und dem Schutz ihres Königs profitiert hätten, und so auch die schwierigen Zeiten in ihrer Geschichte überbrücken konnten.
Karl IV. (1316-1378) war ein außerordentlicher Staatsmann und ein einmaliger Mäzen. Er beherrschte die europäische Bühne wie kein anderer zuvor. Und auch als Stifter, Reliquien- und Juwelensammler, als Bauherr und Auftraggeber für Künstler trat er in Erscheinung. Die drei Jahrzehnte seiner Herrschaft waren eine Blütezeit für das böhmische Reich, aber auch ein Höhepunkt in der Geschichte der Luxemburger an der Spitze des Heiligen Römischen Reiches.
Die vergessene Rue Charles IV
In Luxemburg geriet Karl IV. derweil in Vergessenheit. Als sich 2002 eine tschechische Botschaft in Luxemburg niederließ, suchte der Gesandte aus Prag vergeblich nach einer Straße, die den Namen des römisch-deutschen Kaisers und Königs von Böhmen aus dem Geschlecht der Luxemburger trug. Anders als seinen Vater Johann den Blinden und seinen Großvater Heinrich VII. hatte man Karl IV. bei den Straßenbenennungen vergessen. Dieser Fauxpas ist inzwischen ausgebügelt. Es gibt seit 2008 eine Rue Charles IV in der Hauptstadt. Wer sie sucht, findet sie in einem Neubaugebiet im Viertel Belair, nahe dem Friedhof.
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