Großes Kino für zehn Minuten
Großes Kino für zehn Minuten
(BB/tom) - Am Mittwochmorgen traf Portugals Premierminister António Costa zum offiziellen Besuch in Luxemburg ein. Der Staatsgast hat ein eng getaktetes Programm mit Besuchen im großherzoglichen Palais, in der Chamber und in Differdingen vor sich, wo am späten Nachmittag eine Begegnung mit der portugiesischen Gemeinde auf dem Plan steht.
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Vielleicht lag es am vollen Terminkalender, dass der Empfang mit militärischen Ehren auf der Place de Clairefontaine vergleischsweise zügig vor sich ging: Um 9.52 Uhr traf Costa ein und wurde von Premierminister Xavier Bettel begrüßt, bereits um 10.03 Uhr marschierte das Militär wieder ab, nachdem das Protokoll erfüllt war.
Nur wenige Schaulustige, die zufällig an der Szenerie vorbeikamen, wurden Zeuge des Empfangs - zum Teil ohne zu wissen, worum es dabei genau ging. "Ich sehe die portugieisische Fahne - also vermute ich, dass es ein Staatsbesuch aus Portugal ist", sagte einer der Anwesenden. Eine andere Frau gab an, nur wegen ihres Sohnes da zu sein - "Er ist beim Militär und hat heute seinen ersten öffentlichen Auftritt." Und ein Tourist aus Taiwan fragte, sichtlich amüsiert: "Macht Ihr das hier jeden Tag?"
Dem herzlichen Empfang tat das alles keinen Abbruch. Bettel und sein portugieischer Gast fanden vor dem Termin im Palais sogar noch Zeit für einen kleinen Abstecher im Café gegenüber - was wiederum die Kellnerin Marlène, gebürtige Portugiesin begeisterte: "Auf einmal stehen zwei Premierminister vor mir - der aus meiner neuen und der aus meiner alten Heimat".
Womit sie Costas Besuch ziemlich treffend zusammenfasste. Denn eine gelungene Integration war auch ein starkes Stichwort der Visite. Luxemburg und Portugal einigten sich auf ein neues Modell zur Förderung der portugiesischen Sprache und Kultur bei Schulkindern. Mit einem Angebot an "cours complémentaires" sollen portugiesischsprachige Kinder nach dem Schulunterricht an die Sprache des Heimatlandes ihrer Eltern, respektiv Großeltern, herangeführt werden.
"Luxemburgisch bleibt die Integrationssprache. Aber die Kinder sollen sich auch in ihrer Muttersprache wohl fühlen", so Premier Xavier Bettel. Das eine schließe das andere nicht aus.
Die Mehrsprachigkeit mit den drei Amtssprachen sei ein wichtiger Schlüssel zum Schulerfolg und zur Integration in Luxemburg. Wenn man zusätzlich Portugiesisch lehre, werde eine weitere Kompetenz gefördert, so auch Antonio Costa.
Insgesamt unterzeichneten beide Regierungen am Mittwoch fünf Abkommen in den Bereichen Forschung, Bildung, innovative Wirtschaftsprojekte und Tourismus.
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