Der CSV-Abgeordnete Gilles Roth (rechts) zieht sich aus der Arbeitsgruppe der Regierung zurück.
Foto: Guy Jallay
Der CSV-Abgeordnete Gilles Roth sollte mithelfen, die Reform der Grundsteuer auszuarbeiten. In beiderseitigem Einverständnis macht der finanzpolitische Sprecher der CSV nun einen Rückzieher.
Der CSV-Abgeordnete Gilles Roth sollte mithelfen, die Reform der Grundsteuer auszuarbeiten. In beiderseitigem Einverständnis macht der finanzpolitische Sprecher der CSV nun einen Rückzieher.
(ml) - Der CSV-Abgeordnete Gilles Roth nimmt ab sofort nicht mehr an der Arbeitsgruppe der Regierung teil, die sich mit der geplanten Reform der Grundsteuer befasst. Der Mamer "député-maire" hat die "Radio 100,7"-Nachricht gegenüber dem "Luxemburger Wort" am Dienstag bestätigt. Dem Sender zufolge wusste die CSV-Parteispitze nicht, dass Roth in diesem Team mitwirkte.
Roth wollte sich zu der neusten Entwicklung nicht weiter äußern. Der finanzpolitische Sprecher der CSV sagte dieser Zeitung lediglich, die CSV sei sich einig, dass es unter den aktuellen Voraussetzungen besser wäre, seine Mitarbeit in dieser Arbeitsgruppe einzustellen. Die Entscheidung sei in "beiderseitigem Einverständnis" zwischen ihm und der Fraktion getroffen worden, so Roth.
Der ehemalige CSV-Fraktionschef, der vor einigen Wochen ein eigenes Steuerkonzept im Namen seiner Partei vorgestellt hatte, macht jedoch keinen Hehl daraus, dass er es schade findet, nicht mehr in der Arbeitsgruppe vertreten zu sein. Seit Jahren ist die Reform der Grundsteuer ein politischer Dauerbrenner. Die Dreierkoalition will noch in dieser Legislaturperiode die Reform umsetzen. Die meisten Parteien halten sie für längst überfällig.
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