Geschichte auf wort.lu: Hunderte Juden aus Luxemburg starben im KZ
Geschichte auf wort.lu: Hunderte Juden aus Luxemburg starben im KZ
(ks) - Rund 1,1 Millionen Menschen - der Großteil von ihnen Juden - starben im Zweiten Weltkrieg im Vernichtungslager Auschwitz. Vor 70 Jahren befreite die sowjetische Armee das KZ. Nach Osteuropa waren in den Kriegszeiten auch Hunderte Juden aus Luxemburg deportiert worden, die Mehrzahl von ihnen überlebte nicht.
"Als der Krieg ausbrach, lebten in Luxemburg 4000 Personen jüdischen Glaubens", klärt der Historiker Steve Kayser im Video. "Davon war der größte Teil Immigranten, die in den 30er Jahren von Osten her hierherkamen, weil sie Zuflucht suchten vor den Nationalsozialisten." Anfang der 40er Jahre flohen viele von ihnen aufgrund der Judenverfolgung in Luxemburg nach Frankreich und Belgien.
Knapp 700 Juden, die im Großherzogtum blieben, wurden in Zwischen- oder Vernichtungslager in Osteuropa deportiert. Rund 300 von ihnen wurden zuvor zeitweise in einem Sammellager im Kloster Fünfbrunnen nahe Ulflingen untergebracht, wo sie zusammengepfercht auf ihre Reise warten mussten. Im Oktober 1941 wurde der erste Zug von Luxemburg in das jüdische Ghetto Lotsch organisiert. Sechs weitere Deportationen folgten.
Nur 56 Juden aus Luxemburg verließen nach ihrer Befreiung die Vernichtungslager lebend. Auch 500 Juden, die vom Großherzogtum aus vor den Nationalsozialisten in Nachbarstaaten geflohen waren, wurden deportiert. 16 erlebten das Kriegsende noch mit.
