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Für die Abschaffung des passeport de vie
Politik 15.04.2018 Aus unserem online-Archiv

Für die Abschaffung des passeport de vie

Claude Schommer bleibt Vorsitzender der Jonk Demokraten.

Für die Abschaffung des passeport de vie

Claude Schommer bleibt Vorsitzender der Jonk Demokraten.
Foto: Pierre Matgé
Politik 15.04.2018 Aus unserem online-Archiv

Für die Abschaffung des passeport de vie

Steve BISSEN
Steve BISSEN
Auf ihrem Kongress sprachen sich die Jonk Demokraten am Samstag für eine Abschaffung des passeport de vie aus. Stattdessen soll jede erwachsene Person Organspender sein, sofern sie dies nicht ausdrücklich ablehnt.

In einer Motion unter dem Titel Liewe Retten forderten die Jonk Demokraten am Samstag auf ihrem Nationalkongress in Bartringen die Abschaffung des passeport de vie, da der Bedarf an Spenderorganen derzeit nicht gedeckt werden könne. So seien im Durchschnitt jährlich 65 Personen auf der Suche nach einem Spenderorgan. 2017 seien aber nur acht Transplantationen durchgeführt worden.

Im passeport de vie müssen Personen derzeit ausdrücklich angeben, wenn sie ihre Organe nach ihrem Tod zur Verfügung stellen wollen. Stattdessen solle das bereits bestehende Gesetz aus dem Jahr 1982 nach dem Vorbild der Niederlande endlich angewendet werden, fordert JDL-Präsident Claude Schommer.

Umkehr bisher üblicher Praxis

Danach wäre jede erwachsene Person automatisch Organspender, es sei denn, sie gibt ausdrücklich an, die Organe nach dem Tod nicht zur Verfügung stellen zu wollen – also eine Umkehr der bisher üblichen Praxis. Eine Forderung, die nach den Vorstellungen der Jungliberalen ebenfalls ins DP-Wahlprogramm einfließen soll, an dem zurzeit in Arbeitsgruppen gefeilt wird. Trotz einiger Bedenken, ob dies dem liberalen Gedanken der Entscheidungsfreiheit entspricht, wurde die Motion am Ende bei zwei Gegenstimmen angenommen.

Eine stärkere Flexibilisierung der Arbeitszeiten steht außerdem auf dem Wunschzettel der DP-Jugendsektion, die selbst aber gerne ihre Unabhängigkeit von der „Mutterpartei“ hervorhebt. In Zeiten des Wahlkampfs fällt die Kritik an der DP derweil aber sparsam aus.

Lediglich beim Thema Cannabis für medizinische Zwecke rügte Schommer die Premierpartei dafür , dass „sie endlich das Thema für sich entdeckt hat, nachdem die Jungliberalen dies bereits seit vier Jahren forden“. „Nicht zu früh“, so Schommer. Denn jeder solle „seine eigene Therapie selbst wählen können“.

Der Alte bleibt der Neue

Bei den Wahlen zum Exekutivkomitee verzichteten die scheidende JDL-Generalsekretärin Claudine Michels und Schatzmeister Sven Bettendorf auf eine erneute Kandidatur. Den Posten des Generalsekretärs bekleidet nun Tom Strauch. Schatzmeister wird Kevin Schoos. Derweil wurden JDL-Präsident Claude Schommer und sein Stellvertreter Michael Agostini in ihren Ämtern bestätigt.

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