Fünf Millionen Euro für die Bauern
Fünf Millionen Euro für die Bauern
Auf einem Lehrhof in Schüttringen präsentierte Agrarminister Romain Schneider (LSAP) am Dienstag sein Maßnahmenpaket für einen Aufschwung der heimischen Landwirtschaft. Der Ort war bewusst gewählt, litten die Fermes pédagogiques doch besonders unter dem Corona-Lockdown, weil sie in dieser Zeit keine Schulkassen empfangen durften und damit dieser Teil ihres Einkommens ausblieb.
Insgesamt fünf Millionen Euro umfasst das Paket, das auf den drei Säulen Konsolidierung, Förderung und Innovation fußt. Die Konsolidierung richtet sich an all jene Betriebe, die ihrer Arbeit während der Krise, im Gegensatz zum Großteil der Bauern, nicht normal nachgehen konnten. Neben den Lernhöfen handelt es sich dabei um Reitställe und Weinstuben. Sie erhalten eine einmalige Hilfe in Höhe von 2.500 bis 5.000 Euro. Allerdings nur, wenn nicht bereits andere Hilfsgelder geflossen sind.
„Keine Politik mit der Gießkanne“
Auch wenn die Mehrheit der Bauern ihrer Arbeit normal nachgehen konnten, brach durch die zwangsweise Schließung der gastronomischen Betriebe ein Teil der Abnehmer weg. Laut Schneider gibt es wegen der starken Fluktuation auf dem Markt derzeit aber noch keine belastbaren Zahlen. Ein Monitoring soll bis Ende August respektive Anfang September abgeschlossen sein. Bei Bedarf sollen dann spezifische Bereiche zusätzliche Hilfen erhalten. „Es wird hier aber nicht zu einer Politik mit der Gießkanne kommen“, so Schneider.
Besonderen Wert legt er auf den Bereich der Förderung und Vermarktung lokaler Produkte. Durch die Krise sei sich der Konsument deren Bedeutung stärker bewusst geworden. Diesen Umstand müsse man nutzen und verstärkt auf die hochwertige Qualität der hiesigen Produkte, vor allem aus den Bereichen Obst, Gemüse und Weinbau verweisen.
„Bei Innovation handelt es sich zwar um ein Schlagwort, das oft benutzt wird, aber es passt wohl auf keine Branche so gut wie auf die Landwirtschaft“, meinte Schneider in Bezug auf die dritte Säule seines Pakets. So lanciert beispielsweise das Weinbauinstitut in Zusammenarbeit mit Luxinnovation ein Pilotprojekt, bei dem aus Weinresten Desinfektionsmittel hergestellt wird. Außerdem soll ein „Innovation Hub: Plattform Landwirtschaft Plus“ geschaffen werden.
Adaptation des Agrargesetzes
Schneider ging auch auf die Anpassungen am Agrargesetz ein. Durch diese stehen zusätzliche Mittel in Höhe von 4,3 Millionen Euro zur Verfügung. Auf diese Weise soll die Transitionsphase überbrückt werden, bis die neue Gemeinsame europäische Agrarpolitik (GAP) in Kraft tritt. Eigentlich sollte dies im Januar 2021 der Fall sein, Schneider geht jedoch davon aus, dass es zu einer Verzögerung von mindestens zwei Jahren kommen wird.
Trotzdem sollen die Bauern auch in der Zwischenzeit zu Investitionen motiviert werden, vorzugsweise in den Umwelt- und Klimaschutz sowie in das Tierwohl. Deswegen wird unter anderem der finanzielle Spielraum für Anschaffungen im Bereich der mechanischen Unkrautvernichtung um 200.000 Euro erweitert. Bei der Modernisierung von Ställen entfällt die Vorgabe, dass diese um 25 Prozent vergrößert werden müssen. Hier solle auf Qualität statt Quantität gesetzt werden.
Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter und abonnieren Sie unseren Newsletter.
