"Flagrante Verletzung internationalen Rechts"
"Flagrante Verletzung internationalen Rechts"
(stb) - Das Rote Kreuz zeigt sich bestürzt über den Fliegerangriff auf einen UN-Hilfskonvoi in Syrien, der Lebensmittel und Medikamente in die belagerte Stadt Aleppo bringen sollte. Beim Angriff sind zwanzig Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Omar Barakat, Mitarbeiter des arabischen Halbmondes, einer Partnerorganisation des Roten Kreuzes.
Dies stelle eine "flagrante Verletzung des internationalen humanitären Rechts" dar, so Michel Simonis, Generaldirektor des luxemburgischen Roten Kreuzes, am Freitag gegenüber der Presse.
Deswegen ruft das Rote Kreuz alle am Syrien-Konflikt beteiligten Akteure dazu auf, die internationalen Konventionen zu respektieren. Ein zentraler Aspekt seien dabei die sogenannten humanitären Korridore, um einen sicheren Ablauf der Hilfsmaßnahmen zu gewährleisten.
Komplexität militärischer Konflikte nimmt zu
Als Grundlage für die humanitäre Arbeit des Roten Kreuzes in Kriegsgebieten dient die Genfer Konvention. Diese wurde allerdings von Staaten unterzeichnet. In den meisten Kriegsgebieten sind aber zahlreiche nicht-staatliche Parteien beteiligt, die sich nicht an die Genfer Konvention gebunden fühlen.
Das macht die Arbeit von Hilfsorganisationen, wie dem Roten Kreuz, zunehmend komplizierter. Denn diese müssen mit allen am Konflikt beteiligten Parteien reden, um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten. "Die Neutralität und die Unparteilichkeit" seien die Bedingung, um den Menschen in Krisenregionen zu helfen, betont Michel Simonis. "Dass das nicht immer funktioniert, zeigen die Ereignisse vom vergangenen Dienstag. Das stimmt uns traurig."
Trotz dieses tragischen Ereignisses, dürfe man aber nicht wegschauen und müsse man auch weiterhin Verantwortung für die notleidenden Menschen übernehmen. "Die luxemburgische Gesellschaft muss ihren Beitrag dazu leisten." Denn Syrien sei eine der "grössten humanitären Krisen der Welt", so Michel Simonis.
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