Felipe - ein König auf der Suche nach Volksnähe
Felipe - ein König auf der Suche nach Volksnähe
(vb) - Wenn König Felipe und Königin Letizia am Dienstagmittag am Flughafen Findel ankommen, besucht ein noch wenig erfahrenes Königspaar Luxemburg, auf dem viele Hoffnungen der Spanier ruhen.
Felipe hat den spanischen Thron erst vor fünf Monaten bestiegen - zu einem Zeitpunkt, als die Techtelmechtel und Korruptionsaffären seines Vaters Juan Carlos die Monarchie in eine Krise gestürzt hatte. Im Frühsommer hofften viele Spanier, Felipe werde einen Neuanfang machen und das Königshaus näher an das Volk heranführen. Zumindest fern der Heimat nutzt Felipe die Gelegenheit, sich bekannter zu machen und sich bei den europäischen Monarchien einzuführen.
In Luxemburg wird Felipe mit seiner Gemahlin Letizia am späten Dienstagmorgen ankommen. Am Flughafen wird das Paar von Erbgroßherzog Guillaume und Erbgroßherzogin Stéphanie willkommen geheißen. Danach folgt ein Treffen mit Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa und ein privates Essen mit Guillaume und Stéphanie. Anschließend empfangen Felipe und Letizia Parlamentspräsident Mars Di Bartolomeo, Premier Xavier Bettel und Außenminister Jean Asselborn zu einer Audienz. Der ebenfalls mitreisende spanische Außenminister José Manuel Garcia-Margallo trifft sich am Dienstagnachmittag zu einem Austausch mit Außenminister Asselborn.
Die Spanier werden die Presseberichte über den Besuch des Königspaars mit Interesse lesen, denn bisher ist Felipe noch nicht oft in den Medien aufgetaucht. Ein Interview hat er in seiner Zeit auf dem Thron noch nicht gegeben, auch auf eine publikumswirksame Geste warten die Spanier bisher vergeblich. So gab es keinen königlichen Besuch in der Klinik, wo die an Ebola erkrankte Krankenschwester Teresa Romero gepflegt wurde. Auch bei den vielen Menschen, die in Spanien von der Wirtschaftskrise heimgesucht wurden, hat sich Spaniens neuer König noch nicht gezeigt. Es hätte viele Anlässe gegeben, um den Armen, Arbeitslosen oder Zwangsgeräumten Mut zuzusprechen. Bisher hat Felipe noch keine einzige derartige Botschaft ausgesandt.
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