Feierlich, fröhlich, kapverdisch
Feierlich, fröhlich, kapverdisch
(bb) - Cabo Verde empfängt diese Woche zum ersten Mal mit Großherzog Henri einen Staatschef aus einer Monarchie. Die festlichen Empfänge gleich zu Beginn des Besuchs zeugten von den redlichen Bemühungen und der Gastfreundlichkeit der Kapverdier.
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Rund 4700 Kilometer trennen Luxemburg und Cabo Verde. Eine Boeing legt diese für gewöhnlich in sechseinhalb Flugstunden zurück. Manchmal auch schneller, wie beim jetzigen offiziellen Besuch des Großherzogs auf dem Inselstaat.
Die Luxemburger Delegation landete rund 30 Minuten früher als erwartet - was eine regelrechte diplomatische Herausforderung darstellte. In Cabo Verde, wo Höflichkeit und Gastfreundlichkeit groß geschrieben werden, wollten Präsident Jorge Carlos Fonseca und die First Lady natürlich am Montagabend anwesend sein, um den Großherzog und die Luxemburger Delegation wärmstens willkommen zu heißen. „Dass das Flugzeug so früh ankam, war für uns eine echte Herausforderung."
„Dass das Flugzeug so früh ankam, war für uns eine echte Herausforderung."
Emmanuel Duarte
Wir haben uns mit dem Luxemburger Botschafter besprochen, um den Empfang bestens zu gewährleisten und dafür gesorgt, dass der Präsident den Flughafen umgehend erreicht. Solche Situationen löst man mit viel Weisheit und Fingerspitzengefühl“, erzählt im Nachhinein der kapverdische Protokollchef Emmanuel Duarte.
Für Cabo Verde ist der Besuch des Großherzogs von besonderer Bedeutung. Seit 1993 zählt der afrikanische Inselstaat zu den bevorzugten Ländern der Luxemburger Entwicklungszusammenarbeit und die Hilfe in der Berufsausbildung sowie der Wassersanierung haben die Entwicklung des Landes maßgeblich unterstützt. Cabo Verde hat Aufwind bekommen, was auch an den vielen Baustellen in der Hauptstadt Praia zu vermerken ist.
Neues wirtschaftliches Potenzial
Selbst im Präsidentenpalast erfolgen zurzeit Renovierungsarbeiten – übrigens mit Geldern der chinesischen Kooperation. Beim feierlichen Empfang in einer früheren Druckerei, die jetzt als vorübergehender Palast eine neue Bestimmung bekommen hat, hoben der Großherzog und der Präsident jedenfalls die engen Beziehungen Luxemburgs und Cabo Verdes in der Kooperationshilfe hervor.
Gute Verbindungen gibt es auch angesichts der rund 10000 in Luxemburg lebenden Kapverdier. Die aktuelle Dynamik will man nun mit neuen wirtschaftlichen Partnerschaften im Bereich der erneuerbaren Energien und im maritimen Sektor fördern, hieß es am Dienstag.
„Wir unterstützen Ihren Elan. Zusammen wollen wir die wirtschaftlichen Beziehungen ausbauen“, sagte der Großherzog. Neue Projekte werden im Mittelpunkt eines Wirtschaftsforums sein. Viel Potenzial und neue Arbeitsplätze verspricht auch ein Zentrum für erneuerbare Energien, zu dessen Ausbau die Luxemburger Entwicklungshilfe beigetragen hat.
Großherzog Henri, Entwicklungshilfeminister Romain Schneider und Staatssekretärin Francine Closener bleiben bis Donnerstag in Cabo Verde.
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