EU-Abgeordneter im Interview: Frank Engel flirtet mit nationalem Comeback
EU-Abgeordneter im Interview: Frank Engel flirtet mit nationalem Comeback
(CBu/dv) - "Ich kann mir vorstellen, dass ich in Zukunft auch in Luxemburg etwas machen kann." Mit diesen Worten antwortet Frank Engel (CSV) auf die Frage, ob er sich ein politisches Comeback in Luxemburg vorstellen könne. Der EU-Abgeordnete spricht von einer "kurz- bis mittelfristigen Perspektive". Er habe selbst jedoch noch nicht beschlossen, wo und in welcher Rolle er in Zukunft politisch aktiv sein will. Er sei aber generell davon überzeugt, dass man nicht viel länger als zehn Jahre auf einem Posten bleiben sollte.
Frank Engel sitzt seit 2009 für die Christsozialen im Europäischen Parlament. Im Interview mit dem "Luxemburger Wort" (Montagsausgabe) spricht er über die Gründe für die anhaltende Krise der EU und macht dabei vor allem die institutionelle Blockadehaltung des Europäischen Rats verantwortlich:
"Der Europäische Rat hangelt sich von Gipfel zu Gipfel, um sich bei den großen, drängenden politischen Fragen nicht einig zu werden. Solange dieses Problem nicht gelöst ist, sind alle anderen Probleme Europas nicht lösbar", so Engel. Es sei frustrierend zu sehen, dass man "als EU-Abgeordneter nicht gestalten kann, und jene, die gestalten könnten, sich nicht einig werden".
Ebenso bezieht der frühere Fraktionssekretär der CSV Stellung zur Kontroverse um die jüngsten Äußerungen luxemburgischer Politiker zur europäischen Flüchtlings- und Asylpolitik:
"Ich teile die Position, dass wir auf Dauer keine Masseneinwanderungsrouten nach Europa rechtfertigen können. Unsere Gesellschaften vertragen das nicht ewig. Vor allem aber sterben Menschen auf dem Weg zu uns und wir machen die Schlepperbanden reich. Gleichzeitig stimmt aber auch Asselborns Aufruf zu Solidarität und seine Warnung davor, dass die EU so tut, als ob sie von heute auf morgen die Einwanderung kontrollieren könne."
Wenn man die Positionen von Nicolas Schmit und Jean Asselborn aber in der Substanz miteinander vergleiche, dann bleibt für Engel "nur noch eine Person übrig, die komplett aus der Rolle fällt, und das ist Corinne Cahen". "Man kann nicht erst Selfies mit jedem ankommenden Flüchtling machen, und dann sagen: 'Viele dürften gar nicht hier herkommen.' Das ist abstoßend und letztlich reiner politischer Opportunismus", so der Abgeordnete des Europäischen Parlaments.
Das gesamte Interview mit Frank Engel lesen Sie in der Montagsausgabe des "Luxemburger Wort" sowie ab Montagmorgen auf "Wort+".
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