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"Es sind mehr Polizisten unterwegs als Bürger"
Politik 2 Min. 23.11.2015 Aus unserem online-Archiv
Terroralarm in Brüssel

"Es sind mehr Polizisten unterwegs als Bürger"

Poizei und Armee bewachen den Zentralbahnhof in Brüssel.
Terroralarm in Brüssel

"Es sind mehr Polizisten unterwegs als Bürger"

Poizei und Armee bewachen den Zentralbahnhof in Brüssel.
Foto: AFP
Politik 2 Min. 23.11.2015 Aus unserem online-Archiv
Terroralarm in Brüssel

"Es sind mehr Polizisten unterwegs als Bürger"

Danièle Hayum studiert seit September Medien und Kommunikation in Brüssel. Die junge Luxemburgerin erzählt im Interview, wie sich die Stadt in den vergangenen Tagen verändert hat.

(jag) -  Die Luxemburgerin Danièle Hayum studiert seit September am "Institut des Hautes Etudes de Commucations sociales" in Brüssel. Sie lebt im Zentrum der belgischen Hauptstadt, am Boulevard Anspach, knapp zehn Gehminuten von der Börse entfernt.

Danièle Hayum.
Danièle Hayum.

Mit einem Schlag hat sich für die junge Frau der Alltag im sonst so quirligen Brüssel verändert. Es gibt Ausgangssperren. Viele Geschäfte bleiben geschlossen. Die Kurse an der Universität wurden für Montag abgesagt. Die U-Bahnen fahren nicht. Nur Busse und Straßenbahnen zirkulieren. Unternehmen empfehlen ihren Mitarbeitern, nicht zum Arbeitsplatz zu kommen. Die Situation in der belgischen Hauptstadt bleibt weiter angespannt.

Selbst wenn einige Restaurants geöffnet seien, gebe es kaum Menschen, die zum Essen nach draußen gingen, erzählt Danièle Hayum im Interview. "Es sind viel mehr Soldaten und Polizisten als Bürger unterwegs. Es ist einfach ruhig draußen, es läuft nichts."

Die Stimmung in der Bevölkerung sei gemischt. Einige ihrer Freunde wollten ihr Leben weiterführen wie bisher. Andere blieben aus Angst lieber in ihrer Brüsseler Wohnung oder seien nach einem Wochenende auswärts gar nicht erst in die belgische Hauptstadt zurückgekehrt. "Das Studentenleben steht still", sagt die junge Frau.

Wichtig bleibt zur Zeit, die richtige Information an die Bürger zu bringen. Die Studenten informierten sich in erster Linie über das Internet, erzählt Danièle Hayum.

Obwohl die Stimmung gedrückt ist, wird versucht, die Situation mit Humor zu meistern. Bestes Beispiel war die einmalige Schwemme von Katzenbildern in den sozialen Netzwerken. Auch in Brüssel selbst wollen die Menschen sich nicht von der Angst erdrücken lassen.

Trotz allem Optimismus wird das Straßenbild zur Zeit noch von Uniformierten geprägt. Die Grande Place ist im Belagerungszustand, die Straßen sind zwar wieder geöffnet, Menschen sind aber nur sehr wenige zu sehen.

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