Erbgroßherzogliches Paar bei ergreifender Gedenkfeier
Erbgroßherzogliches Paar bei ergreifender Gedenkfeier
(jl) - Auschwitz – seit dem Zweiten Weltkrieg steht dieser Name unauslöschlich für den industrialisierten Massenmord durch die Nationalsozialisten und für den Inbegriff dessen, was der Mensch dem Menschen anzutun vermag. Am Dienstag erinnerten zum 70. Jahrestag der Befreiung des wohl berüchtigtsten Konzentrations- und Vernichtungslagers Staatschefs und Regierungsvertreter aus aller Welt gemeinsam mit rund 300 der letzten Zeitzeugen an die Millionen Opfer der Shoa.
Frankreichs Staatspräsident François Hollande, König Willem-Alexander und Prinzessin Maxima der Niederlande, Belgiens König Philippe und Königin Mathilde, der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, aber auch Erbgroßherzog Guillaume und Prinzessin Stéphanie von Luxemburg und viele mehr hatten sich am Dienstag zur internationalen Gedenkzeremonie auf dem Gelände des heutigen Staatsmuseums Auschwitz-Birkenau eingefunden, um neben Polens Staatspräsident Bronislaw Komorowski an die Toten des Holocaust zu erinnern.
Im Mittelpunkt der Zeremonie standen jedoch – und dies vielleicht zum letzten Mal – jene noch lebenden Zeitzeugen, die dereinst die Hölle von Auschwitz am eigenen Leib erleben mussten. Schweigen und ihnen zuhören war demnach das Gebot der Stunde.
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Ganz besonderes Zeichen
So auch für die Luxemburger Delegation bei dem Gedenkakt, die, angeführt von Erbgroßherzog Guillaume und Prinzessin Stéphanie sowie von Staatsminister Xavier Bettel, ein ganz besonderes Zeichen für den unbedingten Erhalt der Erinnerung an die Geschehnisse von damals setzte. Mit der Enthüllung der insgesamt 23. Gedenktafel am Fuße des internationalen Denkmals für die Opfer von Auschwitz, erinnert nämlich seit gestern nun erstmals auch eine Plakette in luxemburgischer Sprache an alle Opfer der Shoa, insbesondere aber auch an jene aus dem Großherzogtum.
Im Beisein des Holocaust-Überlebenden Gerd Klestadt sowie der Verteter des israelitischen Konsistoriums, der Vereinigung „MemoShoa“, des „Comité Auschwitz Luxembourg“ und der „Témoins de la 2e génération“ sprach Erbrgroßherzog Guillaume den Wunsch aus, dass die Luxemburger Gedenktafel auch Mahnung für die gesamte Menschheit sei und dass alle Besucher von Auschwitz immer wieder von dieser Begegnung mit dem Unsagbaren berichteten. Letztlich bleibe schließlich nur die Erinnerung in den Herzen der Menschen Schutzwall gegen die Barbarei.
Neben dem Aufruf zum unbedingten Erhalt des Gedenkens durch die Nachkriegsgenerationen mahnte Staatsminister Xavier Bettel aber auch an die weitere Aufarbeitung der Luxemburger Kriegsgeschichte, die mit Blick auf die Shoa eben nicht nur Helden gekannt habe.
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