Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Erbgroßherzogliches Paar bei ergreifender Gedenkfeier
Politik 20 1 2 Min. 28.01.2015 Aus unserem online-Archiv
70. Befreiungstag des KZ Auschwitz

Erbgroßherzogliches Paar bei ergreifender Gedenkfeier

Politik 20 1 2 Min. 28.01.2015 Aus unserem online-Archiv
70. Befreiungstag des KZ Auschwitz

Erbgroßherzogliches Paar bei ergreifender Gedenkfeier

Luxemburger Delegation weihte Gedenktafel am internationalen Shoa-Monument ein. Sehen Sie hier unsere Video-Reportage aus Polen.

(jl) - Auschwitz – seit dem Zweiten Weltkrieg steht dieser Name unauslöschlich für den industrialisierten Massenmord durch die Nationalsozialisten und für den Inbegriff dessen, was der Mensch dem Menschen anzutun vermag. Am Dienstag erinnerten zum 70. Jahrestag der Befreiung des wohl berüchtigtsten Konzentrations- und Vernichtungslagers Staatschefs und Regierungsvertreter aus aller Welt gemeinsam mit rund 300 der letzten Zeitzeugen an die Millionen Opfer der Shoa.

Frankreichs Staatspräsident François Hollande, König Willem-Alexander und Prinzessin Maxima der Niederlande, Belgiens König Philippe und Königin Mathilde, der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, aber auch Erbgroßherzog Guillaume und Prinzessin Stéphanie von Luxemburg und viele mehr hatten sich am Dienstag zur internationalen Gedenkzeremonie auf dem Gelände des heutigen Staatsmuseums Auschwitz-Birkenau eingefunden, um neben Polens Staatspräsident Bronislaw Komorowski an die Toten des Holocaust zu erinnern.

Im Mittelpunkt der Zeremonie standen jedoch – und dies vielleicht zum letzten Mal – jene noch lebenden Zeitzeugen, die dereinst die Hölle von Auschwitz am eigenen Leib erleben mussten. Schweigen und ihnen zuhören war demnach das Gebot der Stunde.

Ganz besonderes Zeichen

So auch für die Luxemburger Delegation bei dem Gedenkakt, die, angeführt von Erbgroßherzog Guillaume und Prinzessin Stéphanie sowie von Staatsminister Xavier Bettel, ein ganz besonderes Zeichen für den unbedingten Erhalt der Erinnerung an die Geschehnisse von damals setzte. Mit der Enthüllung der insgesamt 23. Gedenktafel am Fuße des internationalen Denkmals für die Opfer von Auschwitz, erinnert nämlich seit gestern nun erstmals auch eine Plakette in luxemburgischer Sprache an alle Opfer der Shoa, insbesondere aber auch an jene aus dem Großherzogtum.

Im Beisein des Holocaust-Überlebenden Gerd Klestadt sowie der Verteter des israelitischen Konsistoriums, der Vereinigung „MemoShoa“, des „Comité Auschwitz Luxembourg“ und der „Témoins de la 2e génération“ sprach Erbrgroßherzog Guillaume den Wunsch aus, dass die Luxemburger Gedenktafel auch Mahnung für die gesamte Menschheit sei und dass alle Besucher von Auschwitz immer wieder von dieser Begegnung mit dem Unsagbaren berichteten. Letztlich bleibe schließlich nur die Erinnerung in den Herzen der Menschen Schutzwall gegen die Barbarei.

Neben dem Aufruf zum unbedingten Erhalt des Gedenkens durch die Nachkriegsgenerationen mahnte Staatsminister Xavier Bettel aber auch an die weitere Aufarbeitung der Luxemburger Kriegsgeschichte, die mit Blick auf die Shoa eben nicht nur Helden gekannt habe.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Zweiter Weltkrieg in der Schule
Viele junge Menschen haben heute keine Großeltern, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben. Umso mehr sei die Schule gefragt, das Wissen darüber zu vermitteln, meint der Historiker Steve Kayser.
Steve Kayser ist der Meinung, dass der Schule eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Wissen über den Zweiten Weltkrieg zukommt.
Erbgroßherzogliches Paar
Das erbgroßherzogliche Paar und Premierminister Xavier Bettel nehmen am Dienstag an einer Gedenkfeier für die Holocaust-Opfer in Auschwitz teil. Verfolgen Sie die Zeremonie hier im Live-Video.
Russische Truppen befreiten am 27. Januar 1945 das NS-Konzentrationslager Auschwitz. 70 Jahre später gedenkt die Welt - und auch Luxemburg - den Opfern des Holocaust.
Wirtschaftsmission in Asien
Seit Samstag und noch bis Freitag ist eine Luxemburger Wirtschaftsdelegation in Südkorea und in Japan unterwegs. Angeführt wird die Mission von Erbgroßherzog Guillaume, Prinzessin Stéphanie, Wirtschaftsminister Etienne Schneider, und Nachhaltigkeits- und Infrastrukturminister François Bausch.
Wirtschaftsminister Schneider (l.) und Erbgroßherzog Guillaume (M.) nahmen am Sonntag an einem Empfang in Seoul teil.