Erzbischof Jean-Claude Hollerich nahm im April 2012 an einem Religionsunterricht in der Mamer Grundschule teil.
Vor der geplanten Einführung des Werteunterrichts haben sich im neuen Schuljahr rund zwei Drittel der Grundschüler für den Religionsunterricht eingeschrieben.
Vor der geplanten Einführung des Werteunterrichts haben sich im neuen Schuljahr rund zwei Drittel der Grundschüler für den Religionsunterricht eingeschrieben.
(ml) - Trotz der geplanten Abschaffung des Religion- und Moralunterrichts in der Grundschule zugunsten eines gemeinsamen Werteunterrichts, haben Eltern und Schüler in diesem Schuljahr erneut ihre Wahl bewusst getroffen, heißt es in einem Schreiben der "Association Luxembourgeoise d'Enseignants d'Education Religieuse et Morale dans l'Enseignement Fondamental" (Alerf).
Die Einschreibungsquote für den Religionsunterricht liege erneut bei 70 Prozent. Diese Zahl verdeutliche, dass der Religionsunterricht ein "beliebtes Schulfach an unseren Schulen" bleibe. Auch künftig würden zahlreiche Eltern gerne die Wahlfreiheit zwischen Religions- und Moralunterricht beibehalten.
Anfang des Jahres zeigten sich die Religionslehrer der Grundschule "unzufrieden und enttäuscht" über die Konvention zur Trennung von Kirchen und Staat. Der Beruf der Religionslehrer werde bald der Vergangenheit angehören, sagte damals Alef-Präsident Yves Brosius. Bildungsminister Claude Meisch wurde vorgeworfen, die Alerf nicht ausreichend in die Diskussionen eingebunden zu haben. Bedenken wurden auch hinsichtlich der Umschuldung der Religionslehrer geäußert.
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Pünktlich zum Schulbeginn 2017/2018 wird der Werteunterricht auch in der Grundschule eingeführt. Die Abgeordneten stimmten am Dienstag über den Gesetzesentwurf ab. Ein Knackpunkt bleibt die Übernahme der Religionslehrer.
Ab Herbst sollen der Religions- und der Moralkundeunterricht in der Grundschule durch einen allgemeinen Werteunterricht ersetzt werden. Das Interesse an der spezifischen Lehrerausbildung ist groß: 2.300 Personen haben sich eingeschrieben.
Die Arbeitsgruppe, die das Unterrichtsmaterial für den Werteunterricht in der Grundschule erstellt, wurde personell aufgestockt. Die Religionslehrer seien dabei nicht berücksichtigt worden, lautet der Vorwurf.
Die Religionslehrer der Grundschule und die Initiative „Fir de Choix“ sind unzufrieden mit der Vereinbarung von Regierung und Kultusgemeinden, weil der Religionsunterricht abgeschafft und durch einen allgemeinen Werteunterricht ersetzt werden wird.
Bildungsminister Claude Meisch erteilte der Idee eines Religionenunterrichtes, wie ihn acht Glaubensgemeinschaften vorschlagen, direkt eine Absage. Ein solcher Kurs sei nicht vereinbar mit dem Regierungsprogramm. Die Vereinigung der Religionslehrer spricht indes von einer "interessanten und fundierten Lösung".
Als Religionslehrer stehe ich, wie meine Kolleginnen und Kollegen auch, zu unserem Fach. Wir wollen auch noch in Zukunft Religion unterrichten. Das Vorhaben der Regierung, den aktuellen Religionsunterricht sowie den Moral- und Sozialunterricht abzuschaffen und durch ein neues Fach zu ersetzen, bleibt für mich weiter unverständlich.
Dass so viele Bürgerlisten bei den Kommunalwahlen antreten, muss den Parteien zu denken geben. Eine Partei kann dennoch bereits jetzt einen ersten Erfolg verbuchen.
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