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"Eine ganz feste Frömmigkeit und Demut"
Politik 2 Min. 02.02.2016 Aus unserem online-Archiv
Mathias Schiltz über Mgr. Fernand Franck

"Eine ganz feste Frömmigkeit und Demut"

Fernand Franck und seinen Generalvikar Mathias Schiltz verbindet seit der Priesterausbildung eine enge Freundschaft.
Mathias Schiltz über Mgr. Fernand Franck

"Eine ganz feste Frömmigkeit und Demut"

Fernand Franck und seinen Generalvikar Mathias Schiltz verbindet seit der Priesterausbildung eine enge Freundschaft.
Foto: Marc Wilwert
Politik 2 Min. 02.02.2016 Aus unserem online-Archiv
Mathias Schiltz über Mgr. Fernand Franck

"Eine ganz feste Frömmigkeit und Demut"

Roland ARENS
Roland ARENS
Fernand Franck und Mathias Schiltz verbindet seit der Priesterausbildung eine enge Freundschaft. Der Generalvikar über seinen ehemaligen Chef.

Was zeichnet Mgr. Franck aus?

Mathias Schiltz: Mich verbindet mit Erzbischof Franck eine lange Freundschaft, die auf die Zeiten am Priesterseminar zurückgeht und die immer noch besteht – wir sind heute Nachbarn.

Ausgezeichnet haben ihn schon damals eine angeborene Einfachheit und sein Sinn für Humor. All das war auch eine gute Voraussetzung für die spätere Zusammenarbeit, als er zum Erzbischof von Luxemburg ernannt wurde und mich in meinen Amt als Generalvikar bestätigte, das ich schon unter Erzbischof Jean Hengen inne hatte.

Erzbischof Franck zeichnet außerdem eine ganz feste Frömmigkeit und Demut aus, die er immer mit seinem Amt als Bischof und deren Ausführung verbunden hat.

Was war das wichtigste Ziel, das erreicht wurde?

Die Zusammenarbeit von Priestern und Laien wurde stark gefördert und das Statut der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seitens der Kirche und des Staates gefestigt. So kamen auch 1998 die Konventionen mit der Katholischen Kirche, anderen christlichen Kirchen und dem israelitischen Konsistorium zustande.

Erzbischof Franck ist sehr von Zweiten Vatikanischen Konzil geprägt."

Erzbischof Franck stand auch den Initiativen verschiedener Arbeitsgruppen und der Weiterleitung nach Rom von Fragen und Anliegen, die außerhalb der Beschlusskraft des Erzbistums lagen, offen gegenüber.

Eine andere wichtige Errungenschaft war die Anerkennung des Luxemburgischen als liturgische Sprache von Seiten des Heiligen Stuhles. So entstanden auch beispielsweise die entsprechenden Gebetstexte, die 1994 genehmigt wurden.

Wofür hat sich Mgr. Franck insbesondere eingesetzt?

Auf gesellschaftlicher Ebene ist Erzbischof Franck mit Nachdruck für den Schutz des Lebens eingetreten, gegen Maßnahmen der Euthanasie und für die Palliativmedizin, dennoch auch gegen lebensverlängernde Maßnahmen um jeden Preis.

Nicht zu vergessen sind seine Offenheit neuen Bewegungen gegenüber und sein Engagement für die sozialen Werke der Kirche. Einer seiner ersten Vorträge in seiner Eigenschaft als Erzbischof trug den Titel „L'option préferentielle de l'Eglise pour les pauvres.“

Welche Rolle spielten die Ökumene und der interreligiöse Dialog?

Erzbischof Franck ist sehr von Zweiten Vatikanischen Konzil geprägt, sein langer Aufenthalt in Rom und sein Wirken im Dienst der Weltkirche haben ihn darin bestärkt, den Kontakt mit anderen christlichen Kirchen zu pflegen, und so ist auch der Rat christlicher Kirchen in Luxemburg entstanden.

Ein besonders wichtiger Moment in seiner Amtszeit war die Vergebungsbitte der Kirche in Luxemburg, die im Zuge der Vergebungsbitte aus Rom im Jubiläumsjahr 2000 erfolgte, und in der sich Erzbischof Franck für die Diskriminierung von Frauen entschuldigte und für das schuldhafte Verhalten gegenüber anderen Religionsgemeinschaften, insbesondere der jüdischen und der protestantischen.

„Ut unum sint“ – Damit alle eins sind (Johannesevangelium) war auch sein bischöflicher Wahlspruch, und dieser bezog sich sowohl auf die Einheit innerhalb der Kirche als auch in der Ökumene.

(AC)


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