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Diese staatlichen Energie-Hilfen können Sie aktuell beantragen
Politik 4 Min. 27.01.2023
Überblick

Diese staatlichen Energie-Hilfen können Sie aktuell beantragen

Insbesondere die Energiepreise sind in den vergangenen Monaten in die Höhe geschossen. Neue Maßnahmen sollen Abhilfe schaffen.
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Diese staatlichen Energie-Hilfen können Sie aktuell beantragen

Insbesondere die Energiepreise sind in den vergangenen Monaten in die Höhe geschossen. Neue Maßnahmen sollen Abhilfe schaffen.
Foto: Anouk Antony
Politik 4 Min. 27.01.2023
Überblick

Diese staatlichen Energie-Hilfen können Sie aktuell beantragen

Liz MIKOS
Liz MIKOS
Ende 2022 wurden zahlreiche neue finanzielle Hilfsmaßnahmen von der Regierung eingeführt. Die Maßnahmen fürs Jahr 2023 im Überblick.

Auch Luxemburg wird von der weltweiten Energiekrise gebeutelt. Um die stetig steigenden Preise abzufedern und die Bevölkerung zu unterstützen, hat die Regierung eine Reihe an finanziellen Maßnahmen ausgearbeitet. Sämtliche Maßnahmen gelten bis zum 31. Dezember 2023. Ein Überblick.

Klimabonus: Hilfe für die Energiewende

Die staatliche Beihilferegelung des Klimabonus wurde vom Umweltministerium ausgearbeitet und fördert die nachhaltige energetische Sanierung von Wohnräumen in Luxemburg – nunmehr auch, wenn nur Teile eines Gebäudes, wie zum Beispiel das Dach, energetisch saniert werden. Wer sich also Solarpaneele anschafft, zahlt seit Januar 2023 nur noch drei Prozent Mehrwertsteuer statt der ursprünglichen 17 Prozent.

Generell ist es das Ziel des Klimabonus, Menschen, die ihren Lebensstil nachhaltiger gestalten wollen, zu unterstützen und zu fördern. So werden nicht nur klimafreundliche, energetische Renovierungen oder Bauten gefördert, sondern auch alternative Heizsysteme, die auf erneuerbare Energien zurückgreifen, werden unterstützt. 


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Haushalte mit geringerem Einkommen können zudem beim Ministerium für Wohnungsbau eine Verdopplung des Klimabonus beantragen. Klimapolitik und Sozialpolitik sollen demnach enger zusammengeführt werden.

Ob ein Projekt durch den Klimabonus gefördert werden kann, und wie hoch die Förderung ausfällt, kann hier simuliert werden.

Gas

Im Oktober 2022 wurde der Erdgaspreis für Haushalte auf ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum durchschnittlichen Preis im September 2022 begrenzt. Hinzu kommt, dass die Mehrwertsteuer im Januar um einen Prozentpunkt von 8 auf 7 Prozent reduziert wurde. Die finanziellen Auswirkungen der Beihilfe sind in erster Linie vom jeweiligen Verbrauch der Haushalte abhängig.

Auf der Website „Zesumme spueren“ teilt die Regierung Tipps, wie man einfach Energie sparen kann.

Wärmenetze

Seit dem 1. Oktober 2022 appliziert sich auf Haushalte, die an Fernwärmenetze angeschlossen sind, in etwa dieselbe Maßnahme wie für individuelle Gaskunden. Der Preisanstieg wurde auf +15 Prozent im Vergleich zum Durchschnittspreis im September 2022 limitiert.

Heizöl

Um die steigenden Preise des Heizöls abzufedern, hat die Regierung im November 2022 eine Ermäßigung von 15 Cent pro Liter auf den Verkaufspreis eingeführt. Außerdem wurde im Januar die Mehrwertsteuer auf das Produkt um einen Prozentpunkt von 14 auf 13 Prozent gesenkt. 


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Wie beim Gas hängen auch hier die finanziellen Auswirkungen insbesondere vom individuellen Verbrauch ab. Bei einem Verbrauch von 3.000 Litern können 450 Euro gespart werden.

Pellets

Wer sein Haus oder seine Wohnung mit losen Holzpellets heizt, profitiert seit Anfang 2023 ebenfalls von einer Preisermäßigung. In diesem Fall können Haushalte bis zu 35 Prozent auf den Verkaufspreis sparen. Der Staat übernimmt mit dieser Hilfe einen Höchstbetrag von 200 Euro pro Tonne, inklusive Mehrwertsteuer.

Werden einem Einfamilienhaus also fünf Tonnen Pellets geliefert, liegt der geschätzte Grundpreis ohne die Beihilfe bei etwa 3.400 Euro, mit der Hilfsmaßnahme bei 2.400. Demnach würde der Staat 1.000 Euro der anfallenden Kosten übernehmen.

Strom

Um der Bevölkerung auch in puncto steigender Stromkosten entgegenzukommen, wurden diese mithilfe von staatlichen Geldern auf dem Niveau von 2022 stabilisiert. Kunden mit einem Jahresverbrauch von weniger als 25.000 Kilowattstunden können von dieser Maßnahme profitieren. Darüber hinaus wurde auch für Strom die Mehrwertsteuer um einen Prozentpunkt von 8 auf 7 Prozent reduziert.


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Für den durchschnittlichen Verbraucher bedeutet dies, dass Mehrkosten, die durch den angekündigten Anstieg der Preise anfallen würden, in der Regel von der staatlichen Hilfe ausgeglichen werden.

Außerdem werden über das ganze Jahr 2023 die Preise an öffentlich zugänglichen Ladestationen für E-Autos stabilisiert. Die Ermäßigung wurde auf 0,35 Euro pro Kilowattstunde festgelegt.

Soziale Hilfen

Für Haushalte mit geringem Einkommen gibt es neben den oben genannten Energie-Sparmaßnahmen weitere Hilfen. So können Betroffene auf Antrag und unter bestimmten Bedingungen eine Energieprämie sowie eine Sonderzulage, die sogenannte Teuerungszulage, beim Nationalen Solidaritätsfonds (Fonds national de solidarité, FNS) beantragen. Um auf die staatlichen Hilfen zurückgreifen zu können, darf das Haushaltseinkommen eine bestimmte Obergrenze nicht überschreiten. 

Im Falle der Teuerungszulage liegt diese Obergrenze für eine alleinstehende Person bei einem monatlichen Bruttoeinkommen von 2.394,23 Euro, bei einem Haushalt von zwei Personen bei 3.591,35 Euro, bei einem drei-Personen-Haushalt bei 4.309,62 Euro, bei vier Personen bei 5.027,89 Euro und bei einem fünfköpfigen Haushalt bei 5.746,16 Euro.


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Liegt das Bruttoeinkommen über dieser Obergrenze, kann die Energieprämie auch separat beantragt werden. Für diese wird die Obergrenze nämlich höher angesetzt. Bei einer alleinstehenden Person liegt sie bei 2.992,79 Euro, bei einem zweiköpfigen Haushalt bei 4.489,19 Euro, bei einem Haushalt von drei Personen bei 5.387,03 Euro, bei einem vier-Personen-Haushalt bei 6.284,87 Euro und bei fünf Menschen bei 7.182,71 Euro.

Zuletzt gibt es für einkommensschwache Haushalte den Mietzuschuss. Dieser wird ebenfalls auf Antrag und unter bestimmten Bedingungen vom Ministerium für Wohnungsbau gewährt. Der Betrag dieser staatlichen Hilfe wird am Einkommen und der Zusammensetzung des Haushalts festgemacht. Mithilfe des Mietzuschuss-Rechners kann man den Betrag, der einem zusteht, schätzen lassen. Die Hilfe wird monatlich gezahlt.

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