Dieschbourg bietet Gemeinden "Naturpakt" an
Dieschbourg bietet Gemeinden "Naturpakt" an
Mit dem Naturpakt verfügt das Umweltministerium über ein neues Instrument, um die Gemeinden zu belohnen und ermutigen, die Biodiversität und die natürlichen Ressourcen zu schützen. Am Donnerstag stellte die Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung Carole Dieschbourg (Déi Gréng) den Pakt vor.
„Die Gemeinden sind ein kruzialer Partner des Staates, wenn es um Naturschutz geht“, sagte Dieschbourg, „Sie sind Eigentümer von 13 Prozent der Landesfläche und können signifikativ dazu beitragen, dass sich die Situation bei der Biodiversität verbessert.“ Dazu sollen sie sich strategische Instrumente geben und ein noch aktiverer Akteur werden.
Biodiversität in Gefahr
Erst kürzlich stellte der nationale Bericht des Observatoire de l'environnement naturel fest, dass der Zustand der natürlichen Lebensräume der wildlebenden Pflanzen- und Tierarten in Luxemburg besorgniserregend ist. 80 Prozent der Wildtier- und Pflanzenarten sind in einem prekären Erhaltungszustand.
Konvention mit dem Staat
Wie beim Klimapakt unterzeichnet die Gemeinde eine Naturpakt-Konvention, mit dem Ziel, die Lebensräume auf dem Boden und im Wasser wieder herzustellen, ökologisch Anschluss zu finden und die Widerstandsfähigkeit zu stärken. 70 Maßnahmen in sechs Themenbereichen sind vorgesehen, die jeweils maximal 1, 3 oder 5 Punkte bringen.
Der Staat unterstützt mit Subventionen und mit einer Kostenbeteiligung an den Naturpakt-Beratern. Diese können aus der Gemeindeverwaltung kommen, aus einem Naturschutz- oder Naturpark-Gemeindesyndikat oder extern sein. 250 Stunden Beratung übernimmt der Staat.
Es gibt ein Startgeld von 10.000 Euro und wenn die Gemeinde sich zertifizieren lassen will, werden nach einem Punktesystem vier Kategorie - Basis (40%), Bronze (50%), Silber (60%) und Gold 70%) - definiert, die zwischen 10.000 und 70.000 Euro einbringen.
Punktesystem nach einem Maßnahmenkatalog
Punkte erhält man für Maßnahmen wie gegen die Betonierung und Versiegelung des Bodens vorzugehen, indem Grünflächen angelegt werden oder Straßenränder, Gebäude oder Plätze begrünt werden, indem gegen Lichtverschmutzung vorgegangen wird, indem Urban Gardening gefördert wird oder indem im Bautenreglement gegen die so beliebten Steingärten vorgegangen wird.
Ländliche Gemeinden können die Ränder der Feldwege ökologisch gestalten, Hecken pflanzen oder pestizidfrei werden. 18% der Punkte kann man durch Wasserschutz erzielen: Gewässer renaturieren, natürliche Quellen schützen, proaktiven Hochwasserschutz betreiben. Gemeinden können auch ihre Wälder zertifizieren lassen oder Natur- oder Auenwälder anlegen.
Kommunikation wichtig
„Ganz viel Wert legen wir auf die Kommunikation - darauf Kinder und Erwachsene mit auf den Weg zu nehmen und ihr Bewusstsein für die Natur zu schärfen, Beratung anzubieten, exemplarische Beispiele aufzuzeigen“, betonte Dieschbourg.
Mit Kosten von rund zehn Millionen Euro rechnet sie für die ersten vier Jahre, insgesamt sind 32 Millionen Euro vorgesehen bis 2030. „Die Gemeinden tragen damit nicht nur dazu bei, dass die Ziele des Nationalen Naturschutzplans erreicht werden, sondern auch die des Wasser- und des Klimaschutzes“, unterstrich Dieschbourg.
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