D'politesch Woch: Der Witz mit den reichen Staatsbeamten
D'politesch Woch: Der Witz mit den reichen Staatsbeamten
Montag
König Guy Daleiden der Erste, Herrscher und Alleinentscheider über den Film Fund, musste sich am Montag vor der Budget- und Finanzkontrollkommission für die mutmaßlichen Missstände in seinem Reich rechtfertigen. Ein Affront für den Mann, der beim Film Fund länger an der Macht ist als Jean-Claude Juncker luxemburgischer Premierminister war. 23 Jahre Erfahrung sind eben hilfreich, um sich einfach herauszureden. Laut Angaben der Kommissionspräsidentin Dianne Adehm (CSV) habe Daleiden am Montag „eine Antwort auf alles“ gehabt.
Restaurantrechnungen vom Staat bezahlt? Ach was, eine Flasche Champagner hier, ein bisschen Kaviar da, alles halb so wild! Berater ohne gültigen Arbeitsvertrag? Ist ein Freund von mir, alles easy! Wer beim Film Fund arbeitet, muss eben cool sein - oder mächtige Freunde haben.
Mittwoch
Treffen sich zwei Staatsbeamte bei der Arbeit. Fragt der eine: „Kannst du auch nicht schlafen?“ Ganz nach dem Motto „wer sich an die 1980er noch erinnern kann, hat sie nicht erlebt“, sollte dieser Witz jedem Luxemburger geläufig sein. Damit ist es jedoch mit der Pointe noch nicht getan: Dass diese zwei Beamten laut einer neuen Gehaltsstudie des Ministeriums für den öffentlichen Dienst durchschnittlich 8.688 Euro brutto im Monat verdienen, ist wohl eher der eigentliche Witz.
Donnerstag
Die Welt des Radsports hält den Atem an. Die 73-jährige Radfahrlegende Jean Asselborn fällt zurzeit verletzungsbedingt aus und muss sich einer Knie-OP unterziehen. Ob der Hobby-Außenminister für die 110. Ausgabe der Tour de France im nächsten Jahr wieder fit sein wird, steht in den Sternen geschrieben. Ein harter Schlag für Asselborn, der seit 2004 neben seiner Tätigkeit als Radsportler geringfügig eine Stelle als Minister angenommen hatte, um seine sportliche Karriere finanzieren zu können. Das „Luxemburger Wort“ wünscht dem Charly Gaul der LSAP eine baldige Genesung.
Freitag
Fußballzwerg Deutschland scheidet sang- und klanglos aus der Weltmeisterschaft. Und das am selben Abend, an dem die „Roud Léiwen“ bei der Awards Night Sportlergala zur Mannschaft des Jahres gewählt wurden. Eine Gegenüberstellung zwischen Deutschland und Luxemburg lohnt sich dementsprechend, um den sportlichen Erfolg der Luxemburger Nationalmannschaft besser zu verdeutlichen: Während die einen eine Fußballmeisterschaft bestreiten, blieben die anderen zuletzt gegen Fußballgiganten wie Litauen, Bulgarien und die Färöer Insel ungeschlagen. Wer denkt, dass dieser Vergleich hinkt, sollte gegenüber den Deutschen nicht zu hart sein.
Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen der Serie „D'politesch Woch“.
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