CSV und ADR punkten in der Wählergunst
CSV und ADR punkten in der Wählergunst
(BB) - „Es wäre ein klarer Ruck nach rechts”, sagen die Demoskopen Luc Biever und Tommy Klein. Wenn die Wähler am Sonntag im Bezirk Osten ihre Abgeordneten wählen würden, könnten sich besonders die CSV und die ADR hervortun. Die Christlich-Sozialen würden 40,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, und wären bei weitem die stärkste politische Kraft in den Kantonen Echternach, Grevenmacher und Remich. Die ADR könnte mit 12,2 Prozent wieder einen Vertreter ins Parlament entsenden.
ADR holt auf
Gerade für die ADR, die bei den letzten Wahlen im Oktober 2013 im Osten leer ausgegangen war, ist der Stimmzuwachs beachtlich. Die Oppositionspartei könnte ihr Resultat um 40 Prozent verbessern. Und das mit einem Zugewinn von 3,5 Prozent, wie die Umfrage zeigt.
Die ADR dürfte es freuen, beklagt sie sich doch seit Jahren, dass es für kleine Parteien schwierig ist, im Osten einen der sieben Sitze zu ergattern. Denn die prozentuale Hürde, um ein Mandat zu erhalten, liegt mit rund 12 Prozent höher als in Bezirken Zentrum oder Süden, in denen es etwas mehr als vier Prozent sind.
Rückschläge für die LSAP und die DP
Dass im Osten ein neuer Wind bläst, bekommt jedenfalls die LSAP zu spüren. In den Umfragen distanzieren sich die Wähler von den Sozialisten. Von 14,6 Prozent käme die Partei rund um Minister Nicolas Schmit noch auf 11,1 Prozent. Die Genossen könnten ihren einzigen Sitz im Osten nur knapp retten, und zwar als Restsitz, rechnet Luc Biever von TNS-Ilres vor.
Für die DP wäre es im Vergleich zum Wahlergebnis im Oktober ein Minus von 1,7 Prozent. Insgesamt würden auf die Liberalen 16,9 Prozent der Stimmen entfallen. Ihre aktuell zwei Sitze könnten sie dabei nicht behalten. 2013 hatten es auf Anhieb Maggy Nagel und Gilles Baum ins Parlament geschafft. Laut Sonndesfro hätte die DP im Osten nun noch einen Vertreter auf Krautmarkt.
CSV: Auf hohem Niveau, aber...
Blickt man auf die Tendenz auf sechs Monate, ergibt sich allerdings ein nuanciertes Bild. Zwischen Mai 2017 und Dezember 2017 hat die DP wieder 2,7 Prozent gutmachen können. Im Frühjahr 2017 waren es 14,2 Prozent. Die DP holt also langsam wieder auf, auch wenn sie nicht an ihr Ergebnis aus dem Jahr 2013 anknüpfen kann.
Die CSV sollte sich ihrerseits nicht zu früh freuen. Mit 40,1 Prozent kann sie sich um 3,2 Prozentpunkte verbessern im Vergleich zum Wahlergebnis der vorgezogenen Landeswahlen. In der Sonndesfro vom Frühjahr 2017 hatten die Christlich-Sozialen allerdings mit 44,8 Prozent und vier Sitzen noch besser abgeschnitten. Der Vertrauensvorschuss scheint also nachzulassen.
Bis zum Wahltermin im Oktober 2017 kann es noch zu einigen Schwankungen und Überraschungen im Bezirk Osten kommen.
Zur Sonntagsfrage:
Der Stimmungsmonitor "Sonndesfro" wurde von TNS Ilres im Auftrag von „Luxemburger Wort“ und RTL durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen Stimmungstrend über ein paar Monate, und nicht um eine Wahlprognose. Zwischen Ende Mai und Ende November 2017 wurden 4.726 wahlberechtigte Einwohner mit luxemburgischer Nationalität über 18 Jahre befragt (Zentrum: 1.393, Süden: 1.807, Norden: 872, Osten: 654). Es gibt keine Gewichtung der Rohdaten. Absolute und proportionale Korrekturen garantieren das bestmögliche Ergebnis. Die Fehlertoleranz liegt zwischen 1,8* und 4,2** Prozentpunkten (und das jeweils bei 5* Prozent und bei 50 Prozent** der Stimmen). Die Angaben zur Methodologie wurden bei der ALIA (alia.lu) hinterlegt.
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