CSV bringt Armenien-Motion ins Parlament ein
CSV bringt Armenien-Motion ins Parlament ein
(ks/dpa/KNA) - Die CSV will eine Motion ins Parlament einbringen, mit dem Ziel, dass die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich vor hundert Jahren von Luxemburg offiziell als "Völkermord" anerkannt werden. Dies teilte der CSV-Abgeordnete Laurent Mosar am Dienstag auf Twitter mit. Bisher war die Anerkennung als "Genozid" in der luxemburgischen Politik kein Thema.
Nach dem Treffen des Regierungsrats erklärte Premierminister Xavier Bettel beim Pressebriefing am Dienstag, dass er keinen Kommentar dazu abgeben wolle, welcher Begriff für die Verbrechen an den Armeniern verwendet werden soll. Er verwies auf Außenminister Jean Asselborn.
Türkei räumt nur gewalttätige Auseinandersetzungen ein
Zwischen 1915 und 1918 wurden im damaligen Osmanischen Reich zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Armenier ermordet. Während Historiker vom "ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts" sprechen und der türkischen Regierung die Verantwortung zuweisen, räumt die Türkei bislang lediglich ein, dass es Massenvertreibungen und gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben habe. In deren Folge seien Hunderttausende gestorben.
1987 stufte das Europaparlament die Tragödie als „Völkermord“ ein. So sieht es auch mehr als ein Dutzend Staaten, darunter Frankreich, die Schweiz und die Niederlande. In Deutschland wird derzeit unter den Parteien diskutiert, ob die Massaker als "Völkermord" bezeichnet werden sollen.
Die deutsche Regierungs-Koalition verurteilt diese Verbrechen, die am 24. April 1915 begannen und sich am Freitag somit zum 100. Mal jähren, scharf. Den Begriff „Völkermord“ verwendet sie aber offensichtlich mit Rücksicht auf das Verhältnis zur Türkei nicht.
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