Covid-19 an den Schulen: Spiegel der Gesellschaft
Covid-19 an den Schulen: Spiegel der Gesellschaft
Das Bildungsministerium hatte bereits Mitte November einen ersten Bericht über die Covid-Infektionen im schulischen Bereich veröffentlicht. Schon damals erklärte das Ministerium, dass das Infektionsgeschehen in der Schulbevölkerung parallel zur Infektionskurve der allgemeinen Gesellschaft verlief.
Am Freitagnachmittag veröffentlichte das Bildungsministerium eine Gesamtanalyse des zweiten Halbjahres 2020. Das Ministerium geht immer noch davon aus, dass die Inzidenzzahlen in den Schulen die der Gesellschaft widerspiegeln. Sowohl in Bezug auf die geografische Verteilung der Infektionen als auch in Bezug auf den sozioökonomischen Hintergrund der Lehrer und Schüler. Dementsprechend seien die Fallzahlen im klassischen Sekundarunterricht ein bisschen niedriger als die des allgemeinen Sekundarunterrichts.
Oktoberwelle in der Grundschule und die Weihnachtszeit
Im Gegensatz zum letzten Bericht liefert das Bildungsministerium dieses Mal auch die Infektionszahlen des Lehrerpersonals. Laut Ministerium gab es einen starken Ausschlag der Infektionszahlen bei den Grundschullehrern zwischen dem 26. Oktober und 2. November. Der statistische Ausreißer sei dadurch zu erklären, dass es zu diesem Zeitpunkt zu einem starken Anstieg der Fälle in zwei Schulen des ersten Grundschulzyklus gekommen sei, die auch Lehrer betroffen haben.
Auch wenn das Ministerium den starken Anstieg der Infektionszahlen vom Ende Oktober nicht erklären kann, so findet sich zwischen den Zeilen eine These.
Da bei jüngeren Lehrern (unter 30 Jahren) wie in der Gesamtbevölkerung eine höhere Positivitätsrate als bei älteren Lehrern zu finden sei, stellt das Ministerium die These auf, dass außerschulische Faktoren wie Freizeit eine Rolle spielen. Da jüngere Menschen aktiver seien als ältere, kämen diese auch mit mehr Menschen in Kontakt.
Zur Erinnerung: Mitte November hatte das Ministerium ein Pressekommuniqué herausgegeben und einen Corona-Ausbruch in einer Grundschule in Steinsel mitgeteilt. 24 von 30 Schulklassen mussten in Quarantäne gehen. In dieser Mitteilung stand auch, dass mehrere der Erwachsenen, die positiv getestet wurden, auch außerhalb der Schule Kontakt miteinander hatten. Die Grundschullehrer haben ein etwas niedrigeres Durchschnittsalter, im Gegensatz zu ihren Kollegen der Sekundarklassen.
Das Bildungsministerium schlussfolgert trotz des statistischen Ausreißers Ende Oktober, dass es im Durchschnitt weniger Infektionen im „enseignement fondamental“ gibt als im „secondaire“. Dies würde mit den Beobachtungen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) übereinstimmen, dass Kleinkinder weniger anfällig für eine Infektion zu sein scheinen als Jugendliche und Erwachsene.
Beim betrachten der Statistik fällt auf, dass ab dem 21. Dezember 2020 ein signifikanter Rückgang der Anzahl neuer positiver Fälle zu beobachten sei. Das Bildungsministerium merkt an, dass dieser Rückgang darauf zurückzuführen sei, dass in dieser Woche viel weniger Tests durchgeführt wurden als in den vorangegangenen Wochen. Vor Weihnachten seien die Labors und Arztpraxen verstärkt geschlossen gewesen.
Sorgenvoller Blick auf die neue Variante
Da die Infektionen der Schüler und Lehrer die der allgemeinen Bevölkerung folge, bereitet die mit einer höheren Ansteckungsrate versehene britische Variante des Coronavirus dem Bildungsministerium große Sorgen. Die Mutation B.1.1.7 wurde bisher sechsmal im Großherzogtum entdeckt. Im Bericht heißt es, dass die epidemiologische Situation in den kommenden Wochen genau beobachtet werden müsse, insbesondere im Hinblick auf die möglichen Auswirkungen der britischen Variante auf das Infektionsgeschehen.
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