Corona-Lage: "Eine Bewährungsfrist für uns alle"
Corona-Lage: "Eine Bewährungsfrist für uns alle"
Das Kabinett hat am Freitag allen Vermutungen und Vorankündigungen zum Trotz keine weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise beschlossen. Grund ist die leicht ermutigende Tendenz der Infektionslage, wie der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Mars Di Bartolomeo, am Freitag nach der Kommissionssitzung mit Gesundheitsministerin Paulette Lenert (beide LSAP) gegenüber dem „Luxemburger Wort“ erklärte - „und das obwohl die neuen Einschränkungen noch nicht ihre volle Wirkung entfaltet haben“.
Leicht ermutigend bedeutet, dass die Zahlen auf einem hohen Niveau stabil sind. Der Reproduktionsfaktor sei nahe dem Wert 1, die Rate der positiv Getesteten von neun auf fünf oder sechs Prozent gesunken und die Ergebnisse der Proben in den Kläranlagen seien stabil.
Bewährungsfrist
Der Ausschussvorsitzende sprach von einer Bewährungsfrist „für uns alle“. Dass keine neuen Maßnahmen beschlossen wurden, bedeute nicht, „dass nicht große Anstrengungen gemacht und große Disziplin von jedem einzelnen bewiesen werden müssen“, insistierte Di Bartolomeo, vor allem mit Blick auf das Gesundheits- und Pflegepersonal, das einer schweren Belastung ausgesetzt sei. „Wir müssen die Zahlen senken, wir müssen verantwortungsvoll handeln und alles tun, um das Krankenhauswesen zu schützen“, sagte der frühere Gesundheitsminister.
„Das Parlament hat bewiesen, dass es schnell, sauber und der Situation angemessen zu reagieren imstande ist. Niemand muss Druck auf die Institutionen ausüben“, fügte Di Bartolomeo noch hinzu, was als Seitenhieb auf Premierminister Xavier Bettel (DP) zu verstehen ist, der gedroht hatte, notfalls einen Etat de crise auszurufen, sollte das Parlament nicht schnell genug arbeiten. Die Aussage des Premiers war von vielen Seiten als Angriff auf die parlamentarische Demokratie gewertet und heftig kritisiert worden.
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