Bürger am Operationstisch
Bürger am Operationstisch
(mas) - Zuletzt fristete die Landesplanung ein eher stiefmütterliches Dasein. Zumindest in der Außendarstellung. Seit der Mitte November lancierten Debatte "Wéi ee qualitative Wuesstem fir Lëtzebuerg?" ist es still geworden um diese Diskussion, die Ansätze liefern soll, wie hierzulande Arbeiten, Wohnen und Mobilität möglichst ausgewogen aufeinander abgestimmt werden können.
Zumindest wurde der Thematik im vergangenen Monat etwas von ihrer Tragweite genommen, als die Statistikämter Eurostat und Statec das demografische Wachstum für Luxemburg nach unten revidierten: Statt mit 1,1 Millionen Einwohnern in 2060 wird jetzt "nur" mit 993.000 Einwohnern gerechnet.
An der Herausforderung ändert sich indes nur wenig: Dieses demografische Wachstum, bis auf weiteres gekoppelt an ein wirtschaftliches Wachstum von um die vier Prozent, gehört organisiert. Im November hatte François Bausch in groben Zügen dargelegt, wie er diese Herausforderung bewältigen will: Um drei Ballungszentren im Norden, im Süden und in der Hauptstadt (AggloNord, AggloSud und AggloLux) soll die Entwicklung des Landes erfolgen.
Was bis auf weiteres fehlt, sind die gesetzlichen Instrumente, um die Entwicklung in die angedachten Bahnen zu lenken. Das Landesplanungsgesetz befindet sich auf dem Instanzenweg und steht vor der Hürde des Staatsrates. Die vier Leitpläne ihrerseits sind nach Aussage des Nachhaltigkeitsministers soweit spruchreif. Beide Instrumente will François Bausch noch vor Ende dieser Legislaturperiode abhaken.
Beim Programme directeur wird dies nicht der Fall sein. Da das aktuelle Dokument mittlerweile 14 Jahre alt ist, drängt sich eine Neufassung auf. Neben den "üblichen Verdächtigen" will der Minister dabei die Bürger direkt einbinden. Wer Interesse bekundet, darf sich ab Herbst für eine der Arbeitsgruppen melden, die in den Regionen eingesetzt werden. Via Los werden dann rund 200 Bürger bestimmt, die aktiv am landesplanerischen Lifting mitwirken dürfen. Die Vorgaben, an denen die sogenannten Laboratorien ihre Arbeit ausrichten sollen, wird die Regierung noch vor der Sommerpause festlegen. Bis 2019 sollen die Arbeiten dann abgeschlossen sein.
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