„Brauchen 17 Prozent bezahlbare Wohnungen“
„Brauchen 17 Prozent bezahlbare Wohnungen“
Zwei Tage saßen 170 Vertreter der öffentlichen Bauträger (Gemeinden, SNHBM, Fonds du logement, Vereinigungen) im Kulturzentrum Prince Henri in Walferdingen zusammen. Im Fokus standen Fragen und Erfahrungen rund um den erschwinglichen Wohnungsbau.
Es war die erste Ausgabe der „Assises du logement“, organisiert vom Wohnungsbauministerium. Ziel der Veranstaltung ist es, Ideen und Best Practices auszutauschen, wie Wohnungsbauminister Henri Kox (Déi Gréng) am Donnerstag zum Abschluss der „Assises“ bei einer Pressekonferenz erklärte.
Von den Nachbarländern lernen
Lernen kann man aber auch aus den Erfahrungen anderer Länder, in diesem Fall Deutschland. Das Wohnungsbauministerium hatte die Verantwortlichen der Bau AG Kaiserslautern eingeladen. Die Gesellschaft wurde 1921 gegründet, gehört zu 100 Prozent der Stadt Kaiserslautern (100.000 Einwohner), verfügt laut ihrer Internetseite über 6.528 Mieteinheiten und ist damit der größte Anbieter von Mietwohnungen auf dem lokalen Wohnungsmarkt.
Luxemburg müsse sich zum Ziel setzen, in den kommenden Jahren einen ähnlich hohen Bestand wie Kaiserslautern – um die 17 Prozent – an bezahlbaren Wohnungen quer durchs Land zu schaffen, meinte Kox.
Ein zentraler Diskussionspunkt war der Pacte logement 2.0. 100 Gemeinden haben mittlerweile die Konvention mit dem Wohnungsbauministerium unterzeichnet, was der Minister als Zeichen deutet, dass die Gemeinden mit im Boot sind, wenn es darum geht, erschwingliche Wohnungen zu bauen.
Ein wichtiges Element im Pacte logement ist das „Programme d'action local logement“, kurz PAL. Ein Dokument, das die Gemeinden erstellen und in dem sie beschreiben müssen, wie sie sich längerfristig entwickeln wollen. Das PAL sorgte bereits für viel Kritik, weil es von den Gemeindeverantwortlichen als bürokratisches Ungetüm erlebt wird und sie ihre Entwicklung nicht so lange im Voraus abschätzen können.
Henri Kox weiß das und hat wohl deshalb noch einmal betont, „dass das PAL nicht in Stein gemeißelt, sondern ein Instrument ist, an dem kontinuierlich geschraubt wird“. Kox meinte, jetzt sei die Gelegenheit für die Gemeinden, sich mit Blick auf die Wahlen mit ihrer Wohnungsbaupolitik auseinanderzusetzen. „Wenn die Gemeinden das zügig tun, sind sie gewappnet, um den Bürgern im Wahlkampf ihre wohnungsbaupolitischen Visionen zu präsentieren.“
Soziale Mietverwaltung
Diskutiert wurde auch über die 2009 ins Leben gerufene „Gestion locative sociale“ (GLS) und neue Anreize, damit mehr private Besitzer ihre Wohnung in der GLS anbieten. Derzeit werden lediglich 1.100 Wohnungen über diesen Weg vermietet.
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