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Bettel zu den Iran-Protesten: „Die Leute werden umgebracht“
Politik 1 21.10.2022
Am Rande des EU-Gipfels

Bettel zu den Iran-Protesten: „Die Leute werden umgebracht“

Xavier Bettel sagte am Rande des EU-Gipfels in Brüssel, man könne vor dem Hintergrund der Geschehnisse im Iran nicht einfach die Augen schließen.
Am Rande des EU-Gipfels

Bettel zu den Iran-Protesten: „Die Leute werden umgebracht“

Xavier Bettel sagte am Rande des EU-Gipfels in Brüssel, man könne vor dem Hintergrund der Geschehnisse im Iran nicht einfach die Augen schließen.
Foto: AFP
Politik 1 21.10.2022
Am Rande des EU-Gipfels

Bettel zu den Iran-Protesten: „Die Leute werden umgebracht“

Der Premierminister wählte klare Worte gegen die iranischen Sicherheitskräfte, die bei Protesten immer wieder Protestierende tödlich verletzen.

(dpa) - Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel hat die iranischen Sicherheitskräfte für ihr tödliches Vorgehen gegen Protestierende verurteilt. „Das ist nicht ein Unfall oder so was. Die Leute werden umgebracht von einer Moralpolizei“, sagte Bettel am Freitag am Rande eines EU-Gipfels in Brüssel. Der Iran habe eine Sittenpolizei, die den Frauen sage, was gut für sie sei. „Es ist beschämend“, so der Luxemburger. Weiter sagte Bettel, man könne vor dem Hintergrund der Geschehnisse im Iran nicht einfach die Augen schließen.


ARCHIV - 15.10.2022, Spanien, Barcelona, Catalonia: Eine Frau mit bemaltem Gesicht demonstriert in Barcelona gegen das iranische Regime. Rund 300 Menschen hatten sich in Barcelona versammelt, um für die Rechte der Frauen im Iran zu demonstrieren. Anlass war der Tod von Mahsa Amini, die in der Haft starb, nachdem sie von der "Sittenpolizei" festgenommen worden war. Foto: Lorena Sopêna/EUROPA PRESS/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
EU verhängt Sanktionen gegen iranische Sicherheitsbehörden
Unter anderem die berüchtigte Sittenpolizei wird ins Visier genommen. Teheran reagiert mit einer Warnung.

Iranische Sicherheitskräfte gehen mit tödlicher Gewalt gegen Bürger vor, die gegen das repressive islamische System demonstrieren. Auslöser der Proteste war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Mitte September. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam.

Der EU zufolge gibt es zuverlässige Berichte und Zeugen wonach sie brutal geschlagen und misshandelt wurde, was schließlich zu ihrem Tod geführt habe. Die Polizei bestreitet diese Darstellung bis heute. Seit dem Tod der Frau demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamischen Herrschaftssystem. Bei den Protesten sind nach Einschätzungen von Menschenrechtlern bislang mehr als 240 Menschen getötet worden.


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Iranian Kurds participate in a march in a park in the Iraq Kurdish city of Sulaimaniya on September 19, 2022, against the killing of of Mahsa Amini, a woman in Iran who died after being arrested by the Islamic republic's "morality police". - Amini, 22, was on a visit with her family to the Iranian capital when she was detained on September 13 by the police unit responsible for enforcing Iran's strict dress code for women, including the wearing of the headscarf in public. She was declared dead on September 16 by state television after having spent three days in a coma. (Photo by Shwan MOHAMMED / AFP)