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Bettel: „Bauern sind kein Feind einer nachhaltigeren Landwirtschaft“
Politik 8 2 Min. 26.01.2023
Agrargipfel

Bettel: „Bauern sind kein Feind einer nachhaltigeren Landwirtschaft“

Die Bauernvertreter haben sechs Monate auf den Agrargipfel warten müssen.
Agrargipfel

Bettel: „Bauern sind kein Feind einer nachhaltigeren Landwirtschaft“

Die Bauernvertreter haben sechs Monate auf den Agrargipfel warten müssen.
Foto: Gerry Huberty
Politik 8 2 Min. 26.01.2023
Agrargipfel

Bettel: „Bauern sind kein Feind einer nachhaltigeren Landwirtschaft“

Michèle GANTENBEIN
Michèle GANTENBEIN
Am Donnerstag diskutierte die Regierung mit den Bauernvertretern über die Zukunft der Landwirtschaft. Die Jungbauern nutzten die Gelegenheit, um ein paar Forderungen durchzusetzen.

Im August hatten die Bauernverbände einen Agrargipfel gefordert, „weil mit dem Agrargesetz, der Nitratdirektive und den Herausforderungen in Sachen Umwelt und Klima vielfältige Problematiken auf uns zugekommen sind“, so Camille Schroeder, Präsident der Baueren-Allianz, am Donnerstag nach ebendiesem Gipfel, auf den die Bauernvertreter ein halbes Jahr warten mussten. 


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Wie es vor dem Agrargipfel um die Landwirtschaft steht
Die Erwartungen an das Zusammentreffen zwischen Regierung und Vertretern der Landwirtschaft am Donnerstag sind hoch - ein Überblick darüber, was es an dem Tag zu beachten gilt.

Die Landwirtschaft sei ein wichtiger wirtschaftlicher Akteur und der Austausch mit dem Sektor von großer Bedeutung, sagte Premierminister Xavier Bettel (DP) bei einer Pressekonferenz nach dem dreieinhalbstündigen Gipfel, der für zwei Stunden angesetzt war. Es sei falsch, zu meinen, die Bauern hätten ein Problem mit Umweltschutz. „Die Ersten, die unter dem Klimawandel leiden, sind die Bauern und die Winzer“, so Bettel.  

Neben den Änderungen am Agrargesetz, über die sich die Regierung und die Bauernvertreter bereits vor dem Gipfel einig geworden waren, wurde am Donnerstag intensiv über das Thema Agri-Photovoltaik diskutiert, also die Nutzung von Flächen zur landwirtschaftlichen Produktion bei gleichzeitiger Energieerzeugung. 

Zukunftstisch Landwirtschaft

Auf Wunsch der Jungbauern wurde die Einführung eines Zukunftstischs Landwirtschaft beschlossen, der anders als der Agrargipfel regelmäßig stattfinden soll und bei dem ähnlich dem Klimabürgerrat neben den Verwaltungen auch die Bauern und andere zivilgesellschaftliche Organisationen teilnehmen sollen. Bei diesem Treffen soll über die Ausrichtung und die Ziele in den einzelnen landwirtschaftlichen Bereichen diskutiert werden, „damit die Betriebe Planungssicherheit haben“, so der Vorsitzende der Jungbauern, Luc Emering

Wichtig ist, die Familienbetriebe zu erhalten und ihnen zu erlauben, von ihrer Aktivität leben zu können und den jungen Bauern eine Perspektive zu ermöglichen.

Claude Haagen, Landwirtschaftsminister (LSAP)

Er forderte von der Regierung des Weiteren, die Landwirtschaft mit Blick auf das geplante Monitoring zur Messung der Ammoniak-Emissionswerte nicht zu überbürokratisieren sowie für gesetzliche Kohärenz zu sorgen, sprich das Naturschutzgesetz mit den Bestimmungen im Agrargesetz in Einklang zu bringen.

Deckelung des Viehbestands bleibt bestehen

Die im Agrargesetz vorgesehene Deckelung des Viehbestands bei fünf Arbeitseinheiten (rund 160 Milchkühe) bleibt bestehen, was bedeutet, dass Betriebe ihren Viehbestand ab dieser Größe nicht erweitern dürfen. Wichtig aber sei, „die Familienbetriebe zu erhalten und ihnen zu erlauben, von ihrer Aktivität leben zu können und den jungen Bauern eine Perspektive zu ermöglichen“, betonte Landwirtschaftsminister Claude Haagen (LSAP).  


Illustration, Politik, Wirtschaft, Bauern, Lokales, Agrastrategie, Landwirtschaft, Bauerenzentral, Lebensmittel, neue Forderungen, Subsid,  Foto: Luxemburger Wort/Anouk Antony
Bald will niemand mehr Bauer werden
Die Landwirte fühlen sich als Klimasünder an den Pranger gestellt und von der Politik nicht wertgeschätzt. Jetzt kommt auch noch das neue Agrargesetz.

Umweltministerin Joëlle Welfring (Déi Gréng) hat sich für März mit den Bauernvertretern verabredet, um sich mit ihnen über die Umsetzung der europäischen Nitratdirektive auszutauschen. Sie versprach, auch in diesem Bereich den administrativen Aufwand in Grenzen zu halten. 

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