Bettel: „Bauern sind kein Feind einer nachhaltigeren Landwirtschaft“
Bettel: „Bauern sind kein Feind einer nachhaltigeren Landwirtschaft“
Im August hatten die Bauernverbände einen Agrargipfel gefordert, „weil mit dem Agrargesetz, der Nitratdirektive und den Herausforderungen in Sachen Umwelt und Klima vielfältige Problematiken auf uns zugekommen sind“, so Camille Schroeder, Präsident der Baueren-Allianz, am Donnerstag nach ebendiesem Gipfel, auf den die Bauernvertreter ein halbes Jahr warten mussten.
Die Landwirtschaft sei ein wichtiger wirtschaftlicher Akteur und der Austausch mit dem Sektor von großer Bedeutung, sagte Premierminister Xavier Bettel (DP) bei einer Pressekonferenz nach dem dreieinhalbstündigen Gipfel, der für zwei Stunden angesetzt war. Es sei falsch, zu meinen, die Bauern hätten ein Problem mit Umweltschutz. „Die Ersten, die unter dem Klimawandel leiden, sind die Bauern und die Winzer“, so Bettel.
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Neben den Änderungen am Agrargesetz, über die sich die Regierung und die Bauernvertreter bereits vor dem Gipfel einig geworden waren, wurde am Donnerstag intensiv über das Thema Agri-Photovoltaik diskutiert, also die Nutzung von Flächen zur landwirtschaftlichen Produktion bei gleichzeitiger Energieerzeugung.
Zukunftstisch Landwirtschaft
Auf Wunsch der Jungbauern wurde die Einführung eines Zukunftstischs Landwirtschaft beschlossen, der anders als der Agrargipfel regelmäßig stattfinden soll und bei dem ähnlich dem Klimabürgerrat neben den Verwaltungen auch die Bauern und andere zivilgesellschaftliche Organisationen teilnehmen sollen. Bei diesem Treffen soll über die Ausrichtung und die Ziele in den einzelnen landwirtschaftlichen Bereichen diskutiert werden, „damit die Betriebe Planungssicherheit haben“, so der Vorsitzende der Jungbauern, Luc Emering.
Wichtig ist, die Familienbetriebe zu erhalten und ihnen zu erlauben, von ihrer Aktivität leben zu können und den jungen Bauern eine Perspektive zu ermöglichen.
Claude Haagen, Landwirtschaftsminister (LSAP)
Er forderte von der Regierung des Weiteren, die Landwirtschaft mit Blick auf das geplante Monitoring zur Messung der Ammoniak-Emissionswerte nicht zu überbürokratisieren sowie für gesetzliche Kohärenz zu sorgen, sprich das Naturschutzgesetz mit den Bestimmungen im Agrargesetz in Einklang zu bringen.
Deckelung des Viehbestands bleibt bestehen
Die im Agrargesetz vorgesehene Deckelung des Viehbestands bei fünf Arbeitseinheiten (rund 160 Milchkühe) bleibt bestehen, was bedeutet, dass Betriebe ihren Viehbestand ab dieser Größe nicht erweitern dürfen. Wichtig aber sei, „die Familienbetriebe zu erhalten und ihnen zu erlauben, von ihrer Aktivität leben zu können und den jungen Bauern eine Perspektive zu ermöglichen“, betonte Landwirtschaftsminister Claude Haagen (LSAP).
Umweltministerin Joëlle Welfring (Déi Gréng) hat sich für März mit den Bauernvertretern verabredet, um sich mit ihnen über die Umsetzung der europäischen Nitratdirektive auszutauschen. Sie versprach, auch in diesem Bereich den administrativen Aufwand in Grenzen zu halten.
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