Bessere Rückerstattung für Zahnfüllungen
Bessere Rückerstattung für Zahnfüllungen
(BB) - Die "Assurance maladie-maternité" strotzt vor Finanzkraft. Die Kassen sind für dieses Jahr mit mehr als 400 Millionen Euro prall gefüllt. 2017 könnten die Reserven sogar die gesetzlich geregelte Obergrenze von 20 Prozent übersteigen. Was mit dem überschüssigen Geld passieren könnte, hat der Sozialminister in der Krankenkassen-Quadripartite erörtert.
Romain Schneider erklärte: Schon bald könnte die Gesundheitskasse ihren Leistungskatalog überarbeiten. Angedacht ist, dass die CNS mehr Kosten bei den Zahnbehandlungen übernimmt. Sowohl für vorsorgliche als auch pflegende Leistungen, die bislang gar nicht oder nur bedingt von der CNS getragen wurden.
Zur Debatte stehen ein besserer Kariesschutz für Kinder, die Rückerstattung von weißen Zahnfüllungen, zusätzliche Mittel für Narkosen bei Kleinkindern sowie für eine zweite Zahnsteinentfernung, führte der Minister auf. Darüber hinaus könnten Leistungen bei Sehschwächen stärker unterstützt werden.
Die Vorschläge wurden allesamt von den Gewerkschaften begrüßt.
„Die Leute haben seit 2010 einen wesentlichen Beitrag bei der Reform des Gesundheitssystems geleistet. Die Finanzsituation ist gut und so ist es auch richtig, dass die Regierung Entgegenkommen zeigt“, betonte der beigeordnete LCGB-Generalsekretär Christophe Knebeler.
Auch OGBL-Vertreter Carlos Pereira sprach von einem „wichtigen Durchbruch“ nachdem sich die Gewerkschaften für Leistungsverbesserungen stark gemacht hatten.
Überfüllte Notaufnahmen
Um das Wohl der Patienten ging es auch angesichts der überfüllten Notaufnahmen in den Spitälern. Mehr als die Hälfte der Besucher der „Urgences“ seien eher Bagatellfälle und würden den Zugang für echte Notfälle blockieren, hieß es in der Quadripartite.
„Wir müssen es fertig bringen, dass die Menschen verstärkt auf das Angebot in den Maisons médicales zurückgreifen“, erklärte Gesundheitsministerin Lydia Mutsch. Zur besseren Versorgung soll es nun nähere Untersuchungen über die Öffnungs- und die Stoßzeiten in den Anlaufstellen geben.
Die Gewerkschaften sprachen sich dafür aus, die Maisons médicales in den Krankenhäusern anzusiedeln.
Abfuhr an Patronatsvorhaben
Größere Meinungsunterschiede gab es ferner zum Vorhaben der Patronatsvertreter, aus der CNS auszutreten und künftig für die gesamten Geldleistungen beim Arbeitsausfall aufzukommen. Minister Romain Schneider erteilte eine deutliche Abfuhr. „Ich kann keinen Mehrwert fürs Sozialsystem erkennen. Für mich ist die Diskussion abgeschlossen“.
Das bedauerte der Unternehmerverband UEL zutiefst. „Vielleicht finden wir bei der kommenden Regierung mehr Gehör. Zurzeit hört uns jedenfalls niemand zu. Wir haben das Gefühl, nur aus Alibi-Gründen da zu sein“, beklagte Patronatsvertreter Nicolas Henckes.
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