Ausstieg erleichtern, Rahmen schaffen
Ausstieg erleichtern, Rahmen schaffen
(TJ) - Wohl war eine Pressekonferenz zu diesem Thema wegen der "Luxembourg Leaks"-Affäre kurzfristig abgesagt worden, dennoch fand Gesundheitsministerin Lydia Mutsch den Weg vor die zuständigen parlamentarischen Ausschüsse, um den Volksvertretern Aufschluss zu geben, wie die Regierung in dieser Thematik künftig zu handeln gedenkt.
Einerseits will man Programme ins Leben rufen, um den betroffenen Frauen den Ausstieg aus der Prostitution zu erleichtern. So denkt man an eine Langzeitbetreuung und soziale Maßnahmen. Beispielsweise, indem man den Frauen bei der Suche nach einer Wohnung oder einem neuen Beruf unter die Arme greifen will. Dieser so genannten Exit-Strategie wird man ein ganz besonderes Augenmerk widmen. Zudem soll der gesetzliche Rahmen angepasst werden, um den in dieser Branche oftmals üblichen Menschenhandel wirksamer bekämpfen zu können.
Was den gesetzlichen Rahmen anbelangt, so strebt man eine sowohl pragmatische als auch realistische Herangehensweise an. Das schwedische Modell, bei dem der Kunde bestraft wird, ist vom Tisch. Andererseits will man sich auch nicht am deutschen oder niederländischen Modell inspirieren, das die Prostitution als regulären Beruf anerkennt. Wie der Mittelweg aussehen wird, steht noch nicht im Detail fest. In Luxemburg ist die Prostitution als solche nicht verboten. Bestraft und verfolgt werden dagegen Zuhälterei, öffentliches Anbieten und Menschenhandel.
Die Tatsache, dass immer jüngere Frauen in die Prostitution abrutschen, wurde von den Abgeordneten als besorgniserregend hervorgehoben. In einer breiten Debatte sollen alle Aspekte der Prostitution unter die Lupe genommen werden, so die Ministerin weiter.
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