Außenminister Asselborn verweigert Corona-Pflichttest
Außenminister Asselborn verweigert Corona-Pflichttest
Am Donnerstag und Freitag findet in Berlin ein informelles Treffen der EU-Außenminister statt, bei dem unter anderem die Situation im Nahen Osten und die anhaltenden Demonstrationen in Belarus besprochen werden. Am Freitag endet das Zusammenkommen mit einer Diskussion über die geopolitischen Implikationen der Covid-Pandemie - Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn (LSAP) hat in dem Zusammenhang jedoch bereits vor seiner Ankunft ein klares Zeichen gesetzt.
Wie die „Bild-Zeitung“ am Donnerstag berichtete hat Außenminister Asselborn vor seiner Anreise nach Berlin einen Corona-Pflichttest verweigert. Seit dem 20. August gilt Luxemburg in Deutschland zwar nicht mehr als Risikogebiet, eine Testpflicht besteht jedoch weiterhin für Personen, sie sich in den vergangenen 14 Tagen in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Ausgenommen sind das Saarland und Rheinland-Pfalz - dort wurde die Quarantäne- und Testpflicht bereits am Tag nach der Aufhebung des Risikostatus ausgesetzt.
Das mache ich nicht, dann komme ich nicht.
Außenminister Jean Asselborn
Während sein belgischer Amtskollege Philippe Goffin der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge den Pflichttest „klaglos hinnahm“, verkündete Außenminister Asselborn schon vor seiner Abreise: „Das mache ich nicht, dann komme ich nicht.“ Tatsächlich wurde Asselborn die Einreise und die Teilnahme an dem Treffen auch ohne negativen Test gewährt. Der Bild erklärte Asselborn später: „Ich bin kein Querulant, es ging keineswegs darum, eine Extrawurst zu bekommen. Ich wollte einfach ein Zeichen setzen.“
Die Test- und Quarantänepflicht nannte er „reine Schikane“ und wies auf das besondere Zusammenleben in der Grenzregion hin: „Mit Quarantänebestimmungen kann man hier noch mehr kaputt machen als mit Polizei an den Grenzen. Ich glaube, die in Berlin wissen oft nicht, wie sehr die Dörfer hier an den Grenzen zusammengewachsen sind.“
Eine besondere Ausnahme sei in Berlin für den Außenminister jedoch nicht gemacht worden, da er sich vor der Reise nach Berlin genaugenommen ohnehin nicht in Luxemburg aufgehalten habe, als das Land noch als Risikogebiet galt. Seit dem 2. August war der LSAP-Politiker mit dem Fahrrad in Frankreich unterwegs - eine Reise, die er in den sozialen Medien täglich dokumentierte.
Der Bild erklärte Asselborn ferner: „Ich habe mich vor und während meiner Fahrrad-Tour dafür eingesetzt, dass die Klassifizierung Luxemburgs als Risikogebiet endlich rückgängig gemacht wird. Das ist am 20. August passiert. Es hätte meiner intensiven Kritik und Arbeit in diese Richtung widersprochen, mich jetzt testen zu lassen, wo ich doch nicht da war, als es noch ein Risikogebiet war.“
Asselborn erneuerte in dem Gespräch auch seine Kritik an dem deutschen Robert-Koch-Institut, das Luxemburg ursprünglich zum Risikogebiet erklärte. Luxemburg ist Spitzenreiter in Sachen Testvolumen und gibt auch im Ausland lebenden Grenzgängern die Möglichkeit, sich kostenlos testen zu lassen. Die hohe Anzahl der durchgeführten Tests und die Miteinberechnung der Ergebnisse von Nicht-Ansässigen hätten beim RKI zu einer Fehleinschätzung der Situation in Luxemburg geführt. Seit Donnerstagabend führt das luxemburgische Gesundheitsamt aus diesem Grund die Anzahl der getesteten Nicht-Ansässigen in seiner täglichen Statistik nicht mehr an.
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