Auf der Verliererstraße
Auf der Verliererstraße
(stb) - Je älter der Arbeitssuchende ist, desto schwieriger ist es, eine neue Anstellung zu finden. Dieses Phänomen ist zwar nicht neu und doch hat sich dieser Trend in den letzten Jahren noch weiter verstärkt. Dieser Befund geht aus dem von der Chambre des salariés in Auftrag gegebenen Sozialpanorama 2016 hervor.
Unter den in Luxemburg residierenden Arbeitslosen, ist der Anteil der über 50-jährigen an der Gesamtarbeitslosigkeit innerhalb von zehn Jahren um 10,9 Prozent nach oben gegangen. Lag der Anteil 2005 noch bei 16,5 Prozent, ist dieser 2015 auf 27,4 Prozent gestiegen. Zeitgleich ist der Anteil der Arbeitslosen unter 40 Jahre von 60,1 auf 46 Prozent zurückgegangen.
Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, spezifisch auf die Altersgruppe der über 50-jährigen zugeschnittene Maßnahmen zu entwickeln, da die Integration von älteren Arbeitssuchenden auf dem Arbeitsmarkt vergleichsweise schwierig ist, auch weil Arbeitgeber generell die Einstellung von jüngeren Menschen bevorzugen.
Langzeitarbeitslosigkeit
steigt mit zunehmendem Alter
Die Gefahr, über eine längere Periode hinweg keine Anstellung zu finden, steigt mit zunehmendem Alter. Dies wird deutlich, wenn man die unterschiedlichen Alterskategorien miteinander vergleicht.
Die Langzeitarbeitslosigkeit (länger als zwölf Monate arbeitslos) liegt bei Erwerbslosen unter 26 Jahren bei 19,2 Prozent. In der Folge steigt die Quote mit dem Alter des Arbeitssuchenden kontinuierlich an. Zwischen 26 und 30 Jahren liegt die Quote bei 26 Prozent. Zwischen 31 und 40 Jahren liegt der Anteil der Langzeitarbeitslosen bereits bei 34,9 Prozent. Zwischen 41 und 50 Jahren kommt es zu einem weiteren deutlichen Anstieg auf 48,7 Prozent.
Dieser Wert wird von der Alterskategorie der über 50Jährigen nochmals deutlich übertroffen. Hier liegt die Quote bei 64,9 Prozent. In absoluten Zahlen sind dies 5 117 Personen. Damit liegt die Quote deutlich über dem Durchschnitt von 44 Prozent. Seit 2008 ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen von über 50-Jährigen um 11,8 Prozent gestiegen. 2008 lag der Anteil noch bei 55,8 Prozent.
Armutsrisiko von Erwerbslosen über 50 Jahre
Die prekäre soziale Situation wird noch dadurch unterstrichen, dass 50 Prozent der Arbeitslosen von Armut bedroht sind. Damit ist das Armutsrisiko von Arbeitslosen dreimal höher im Vergleich zur Gesamtbevölkerung (16,4 Prozent).
Außerdem nimmt das Armutsrisiko von Arbeitslosen mit steigendem Alter zu. In der Alterskategorie von 18 bis 24 Jahren liegt die Armutsgefährdung noch bei 52 Prozent. In der Alterskategorie zwischen 50 und 59 Jahren steigt das Risiko dann auf über 72 Prozent. Die Eingliederung von älteren Arbeitssuchenden in den Arbeitsmarkt bleibt damit eine zentrale Herausforderung der Arbeitsmarktpolitik.
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