Asselborn: "Grenzschließung nicht zielführend"
Asselborn: "Grenzschließung nicht zielführend"
(jwi/dpa) - Für Außenminister Jean Asselborn (LSAP) kommt eine Grenzschließung nicht infrage - und sei, um die Corona-Pandemie zu bekämpfen, auch nicht zielführend. Dies erklärte Asselborn am Donnerstagmorgen im Deutschlandfunk.
Ein Rückblick: Am vergangenen Mittwoch drohte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel den Nachbarstaaten der Bundesrepublik mit der Wiedereinführung von Grenzkontrollen, falls dort nicht ähnlich strikte Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie gelten sollten wie in Deutschland.
Rund 30 Prozent der EU-Bürger lebten in Grenzregionen, sagte Asselborn. Viele arbeiteten als Grenzgänger. Wenn Berufspendler zum Beispiel nicht mehr nach Luxemburg kommen könnten, bräche in Luxemburg das Gesundheitswesen zusammen.
Man habe den Menschen gesagt, sie könnten in jedem EU-Land frei arbeiten. Wenn man nun die Grenzen schließt, gefährde das auch die Glaubwürdigkeit der Union. Mit ihren Äußerungen habe Bundeskanzlerin Merkel daher großen Unmut ausgelöst, so Asselborn weiter.
In einem Interview mit der Deutschen Welle betonte jedoch der deutsche Kanzleramtschef Helge Braun, Deutschland wolle bei der Bekämpfung des Virus mit den Nachbarländern synchron handeln. Grenzschließungen in Europa wären der schlechteste Weg.
Asselborn: Zu früh für Einführung eines Impfpasses
Die EU wollte am Donnerstagabend bei einem Videogipfel ihre Corona-Strategie absprechen. Denn die Ausbreitung des Virus soll gebremst werden. Unter anderem könnte die Einführung eines Impfpasses mehr Reisemöglichkeiten innerhalb Europas schaffen.
Asselborn sagte im Interview, solange jedoch nicht jeder geimpft werden könne, könnte es zu Diskriminierungen führen, wenn ein Geimpfter reisen könne, ein Nichtgeimpfter nicht. Erst wenn jeder Zugang zur Impfung habe, könne man auch über einen Impfpass nachdenken.
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