Asselborn: Grenzen zu Deutschland in den kommenden Wochen wieder geöffnet
Asselborn: Grenzen zu Deutschland in den kommenden Wochen wieder geöffnet
Am Donnerstag wurde bekannt, dass das Saarland seine Grenzen zum 11. Mai wieder öffnen will. Auch in Rheinland-Pfalz wird ein weiterer Grenzübergang geöffnet: Die Brücke zwischen dem luxemburgischen Rosport und dem deutschen Ralingen wird zunächst wieder für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben. Weitere Grenzübergänge zwischen Deutschland und Luxemburg werden zwischen Dahnen und Tintesmühle, bei Gemünd an der Our und in Untereisenbach und Übereisenbach wieder für den Verkehr geöffnet. Dabei wird es jedoch laut Außenminister Jean Asselborn nicht bleiben.
Seit dem Beginn der Krise stand das luxemburgische Außenministerium in ständigem Kontakt zu Berlin. "Es war nicht umsonst, dass wir seit Wochen auf ein Ende dieser uneuropäischen Grenzschließungen bestanden haben", so Asselborn im Gespräch mit dem "Luxemburger Wort".
Am Donnerstag sei Außenminister Asselborn mitgeteilt worden, dass der deutsche Bundesinnenminister Horst Seehofer in den nächsten ein bis zwei Wochen beabsichtige, sämtliche Grenzen zu Frankreich und zu Luxemburg wieder zu öffnen. Diese Entscheidung begrüßt Asselborn: "Grenzen dürfen in der Europäischen Union nicht wieder zu Trennlinie werden."
Zuvor hatten neun CDU-Abgeordnete aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ein Ende der Grenzschließungen gefordert. "Geschlossene Grenzen sind gegen den Geist der Europäischen Union. Daher bin ich sehr glücklich, dass sich nun auch Abgeordnete in Deutschland für die Grenzöffnungen stark machen", erklärte Asselborn. Es sei wichtig, dass auch Druck aus den eigenen Reihen komme.
Grenzschließungen würden den internationalen Beziehungen schaden, sowohl zu Frankreich, als auch zu Luxemburg. "Da bleibt etwas hängen", so Asselborn. "Grenzschließungen sind ein Reflex, mit dem man vielleicht den Anhängern der AfD imponieren kann, aber nichts, womit man sich vor dem Virus schützen kann."
Deutschland sei das größte und wichtigste Land in der Europäischen Union, nach dessen Entscheidungen sich viele andere Länder richten. Grenzschließungen innerhalb der EU habe es nie geben dürfen, so Asselborn: "Das Virus überträgt sich nicht von Land zu Land, das Virus überträgt sich von Mensch zu Mensch." Es gebe in Europa kein Land, das seine Grenzen schließen und damit autonom leben könne - auch nicht in einer Krisenzeit.
"In den vergangenen Wochen haben wir gesehen, wie ein Europa aussieht, das nicht funktioniert." Man müsse alles daran setzen, dass Europa nicht zerbreche: "Unsere Kinder sollen nicht wieder an Grenzen anstehen müssen", so Außenminister Asselborn. Ein besonders schlechtes Signal hätten die Kontrollen an der Grenzbrücke zu Schengen abgegeben: "Das hat eine extrem negative Symbolkraft."
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