Armee: Wertecharta präsentiert
Armee: Wertecharta präsentiert
Die luxemburgische Armee erhält erstmals in ihrer Geschichte eine Wertecharta. Nach 18 Monaten Arbeit wurde das Dokument am Donnerstag auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Verteidigungsminister François Bausch (Déi Gréng) betonte, dass es sich beim Dienst an der Waffe um eine sehr spezielle Aufgabe handele, weswegen es einer Diskussion über Grundwerte bedurft habe. Dies auch mit Blick auf die Auslandsmissionen, beispielsweise im Mali, wo luxemburgische Soldaten mit gutem Beispiel vorangehen sollen.
Anschließend war es an Erny Gillen, welcher als Berater bei der Erarbeitung der Charta fungierte, den Ausarbeitungsprozess im Detail zu präsentieren. Bausch sei auf ihn zugekommen und ihn um die Erstellung eines gemeinsamen Wertekonzeptes für die multikulturelle Truppe gebeten. Daraufhin wurden Interviews mit Militärmitgliedern aller Dienstgrade geführt und aus den am häufigsten genannten Wörtern Cluster gebildet.
„Engagement“, „Geradlinigkeit“ und „Zuverlässigkeit“
Dabei hätten sich die Begriffe „Engagement“, „Geradlinigkeit“ und „Zuverlässigkeit“ als Basiswerte herauskristallisiert. Diesen wurden wiederum jeweils vier Werte zugeordnet, beispielsweise Disziplin, Respekt, Gleichheit und Würde. Schlussendlich wurde aus diesen Begriffen mithilfe mehrerer ausländischer Armeen der fertige Text erarbeitet.
Gillen unterstrich, dass in der Armee auch bereits früher Werte gelebt wurden, allerdings informell. Bei der Ausarbeitung der Charta handele es sich um einen Schritt der Professionalisierung. Er fügte hinzu, dass gerade ein kleines Land wie Luxemburg vom Einhalten der internationalen Rechtsstaatlichkeit abhängig sei.
Keine Strafen vorgesehen
Armeechef Steve Thull bezeichnete die Charta als Grundgerüst, nun stelle sich die Frage der konkreten Umsetzung. Es sollen acht bis zehn Prinzipien in einfachen Sätzen formuliert werden. Beispielsweise, dass dem erfolgreichen Gelingen einer Mission alles andere untergeordnet wird. Disziplinarische Strafen beim Verstoß gegen die definierten Werte sind indes nicht vorgesehen. Es wird sich eher erhofft, dass sich die Soldaten gegenseitig zum Respekt der Werte auffordern.
Der General kann sich auch vorstellen, dass es künftig Auszeichnungen für jene Soldaten geben könnte, die ihren Kameraden einen bestimmten Wert besonders exemplarisch vorgelebt haben.
Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter und Instagram und abonnieren Sie unseren Newsletter.
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
