Antwort auf den Klimawandel
Antwort auf den Klimawandel
Die Zunahme der katastrophalen Regenereignisse in Luxemburg ist nicht zu übersehen: Laut den Meteorologen und Hydrologen werden diese Phänomene in Zukunft noch häufiger auftreten. Sie passen genau ins Bild, das die Klimaforscher im Rahmen des Klimawandels für Mitteleruopa vorausgesagt haben: Mehr Niederschlag im Winter, mehr Trockenheit im Sommer, dies allerdings verbunden mit häufigen Starkregenereignissen. "Starkregen gab es auch bereits in den 50er oder 70er Jahren", so Umweltministerin Carole Dieschbourg. "Aber die Häufung und die Intensität der Ereignisse sind doch mehr als verdächtig."
Die Umweltabteilung des Nachhaltigkeitsministeriums will nun mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen die Auswirkungen dieses Wandels zumindest eindämmen. "Wir können an den Niederschlägen und an den steigenden Temperaturen nicht direkt etwas ändern, aber wir können versuchen, die negativen Auswirkungen in Grenzen zu halten", so Umweltministerin Carole Dieschbourg.
Vielfältige Konsequenzen
Die Klimafolgen sind nämlich sehr weit gestreut: sie reichen von einer Veränderung der Artenzusammensetzung über eine Verschiebung von Lebensräumen bis zu Beeinträchtigungen der Bodenfruchtbarkeit. Andere Konsequenzen sind eine Temperaturerhöhung von Flussläufen, die Zunahme von Extremwetterereignissen oder noch das Auftreten neuer Krankheitserreger.
Als Reaktion wurde die von der Regierung bereits vor Jahren angekündigte Anpassungsstrategie vorgelegt. Anhand dieser Strategie wurden die Auswirkungen des Klimawandels auf insgesamt 13 Bereiche von Gesundheit über Wohnen bis zu Tourismus und Landwirtschaft untersucht und einge ganze Reihe von Maßnahmen erarbeitet. Dazu gehören auch Projekte, die speziell auf Ereignisse wie jene im Müllerthal zugeschnitten sind.
Neue Gefahrenkarte
Laut Christine Bastian, Hydrologin im Wasserwirtschaftsamt, erarbeite man zurzeit eine Starkregengefahrenkarte. Diese soll bis Mitte des Jahres veröffentlicht werden. "Wir modellieren Starkregen über dem ganzen Land und berechnen dann, welche Landstriche besonders gefährdet sind. Dann können wir entsprechende Präventivmaßnahmen vorschlagen". Dazu gehören eine verbesserte Durchgängigkeit der Gewässer, das Entfernen von Problemstellen und Engpässen sowie vor allem auch die Renaturierung.
Carole Dieschbourg verwies aber auch auf die bereits beschlossenen Maßnahmen im Rahmen des Wassergesetzes. "Wir haben dort bereits die staatlichen Beihilfen für Überschwemmungsmaßnahmen und Renaturierungen erhöht. Zudem wurden die Fördergelder auf andere Bereiche wie Landwirtschaft, Gemeinden und Privatpersonen ausgeweitet." Als konkrete Besipiele nannte die Ministerin die Renaturierung des Itzigerbaach, des Hellgebaach in Sassenheim oder noch der Gander in Mondorf.
Dieschbourg machte aber auch klar, dass das Bauen in Hochwassergebieten grundsätzlch vermieden werden soll. Dies betrifft vor allem neue Projekte. Eine Broschüre in puncto hochwasserangepassten Bauens ist zudem online abrufbar.
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