Ärzte monieren Eingriff in therapeutische Freiheit
Ärzte monieren Eingriff in therapeutische Freiheit
(BB/mig) - Die Ärztevereinigung AMMD hat vieles am neuen Spitalgesetz von Ministerin Lydia Mutsch auszusetzen. Befürchtet werden vor allem Verschlechterungen im Behandlungsangebot für die Patienten.
Zu strikte Prozeduren für die alltäglichen Abläufe im Spital riskieren die therapeutische Freiheit der Ärzte einzuschränken, warnt die AMMD. Müsse sich der Arzt nach wirtschaftlichen Überlegungen des Krankenhauses richten, liege der Fokus nicht mehr hinreichend auf der bestmöglichen Therapie für den Patienten. Eine übertriebene Regulierung und Standardisierung sei eine direkte Gefahr für das Vertrauensverhältnis zum Patienten, so die Ärztevereinigung.
"Wir verteidigen unsere Unabhängigkeit und die therapeutische Freiheit im Interesse der Patienten. Eine restriktive Budgetpolitik, die auf Kosten der Patienten Geld sparen will, ist deontologisch und moralisch für Ärzte nicht hinnehmbar.“, fasst AMMD-Präsident Dr. Alain Schmit zusammen.
Meinungsverschiedenheiten über Bettenzahl
Auch an der künftigen Bettenzahl hat die AMMD einiges zu bemängeln. Ministerin Lydia Mutsch hatte angekündigt, das zusätzliche Betten individuell bei Bedarf geschaffen werden könnten, im Großen und Ganzen kämen die Krankenhäuser mit den bestehenden Akutbetten zurzeit allerdings gut aus. Landesweit hat die Ministerin über die zehn nächsten Jahre bis zu 3.187 Krankenhausbetten vorgesehen.
Die Ärztevereinigung stellt hingegen eine andere Überlegung voran. Sie spricht sich für ein Modell aus, dass die Bevölkerungsentwicklung verstärkt berücksichtigt. Eine maximal festgelegte Bettenzahl sei der falsche Weg, so die AMMD.
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