4.141 verdächtige AstraZeneca-Dosen in Luxemburg verimpft
4.141 verdächtige AstraZeneca-Dosen in Luxemburg verimpft
Eine bestimmte Charge von Astra-Zeneca-Impfstoff wurde am Donnerstag in Luxemburg zurückgerufen, nachdem in Österreich eine 49 Jahre alte Krankenpflegerin nach der Impfung eine Thrombose erlitten hatte und danach verstorben war. Eine andere, 35-jährige Frau musste wegen einer Lungenembolie behandelt werden. Beide Frauen waren zum gleichen Zeitpunkt im selben Krankenhaus mit AstraZeneca-Vakzin aus dieser Produktionscharge geimpft worden. Mehrere europäische Länder haben am Freitag die Impfung mit AstraZeneca generell ausgesetzt.
Das Vakzin aus dem Produktionslos ABV5300 steht im Verdacht, die Vorfälle ausgelöst zu haben. Am Donnerstag bestätigte Gesundheitsministerin Paulette Lenert, dass man die 4.800 Dosen aus dieser Charge, die Luxemburg erhalten hatte, vorerst nicht verimpfen würde. Europaweit umfasst das Los 1,6 Millionen Dosen.
Aus ihrer Antwort auf eine parlamentarische Frage der Abgeordneten Martine Hansen, geht aber hervor, dass 4.141 Dosen aus der betreffenden Charge bereits verimpft waren, bevor die österreichischen Autoritäten Luxemburg über den Vorfall informierten. „Auf Eis“ liegen demnach lediglich 69 Flaschen mit je zehn Dosen. Paulette Lenert unterstreicht, dass unter den damit geimpften Personen keine Thrombosen festgestellt wurden. Man wolle die Resultate der Untersuchung durch die EMA abwarten, so die Ministerin weiter. Bis dahin werden die betreffenden Imfdosen gelagert.
Generelle Entwarnung
Zum Datum vom 10. März habe man europaweit bei 5 Millionen mit AstraZeneca geimpften Personen 30 Fälle von Thrombosen registriert. Dies sei im Schnitt nicht mehr als bei ungeimpften Menschen.
Man könne auf Basis der bislang verfügbaren Daten auch nicht behaupten, dass der Impfstoff von AstraZeneca ein höheres Risiko von Komplikationen mit sich bringe, als die beiden Vakzine von Moderna und Biontech/Pfizer. Die EMA hat die Empfehlung zum Einsatz des Impfstoffs am Donnerstag in einer Mitteilung bekräftigt. Die Vorteile überwiegen bei weitem die Risiken, so die Europäische Arzneimittelbehörde.
Stellungnahme des Herstellers
„Eine Analyse unserer Sicherheitsdaten von mehr als 10 Millionen Datensätzen hat keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Lungenembolien oder tiefe Venenthrombosen gezeigt“, teilte ein Sprecher von AstraZeneca am Freitag mit. Das gelte für alle Altersgruppen, Geschlechter, Länder oder Chargen des Astrazeneca-Impfstoffs. „Tatsächlich kommen diese Ereignisse unter Geimpften sogar seltener vor als in der Allgemeinbevölkerung“, hieß es weiter.
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