30 Flüchtlinge in Luxemburg angekommen
30 Flüchtlinge in Luxemburg angekommen
(dpa/ks/jag/vb) - Die Umverteilung von Flüchtlingen aus Griechenland nach Westeuropa hat begonnen. 30 Menschen flogen am Mittwochmorgen aus Athen an Bord eines kommerziellen Fluges von Athen nach Brüssel.
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Mit einem Bus wurden sie anschließend nach Luxemburg gebracht, wo sie gegen 14.00 Uhr eintrafen. In den ersten Tagen kommen sie in der Notunterkunft in den Luxexpo-Hallen unter. Anschließend sollen sie in Flüchtlingsheimen untergebracht werden. Bei den Schutzsuchenden handelt es sich um vier Familien aus Syrien und zwei aus dem Irak. 16 Kinder, darunter zwei mit Behinderung, sind darunter. Die Familien werden in Luxemburg das Asylverfahren durchlaufen.
An der kleinen Feier im Flughafen Athen nahmen der griechische Regierungschef Alexis Tsipras, der Präsident des Europäischen Parlamentes Martin Schulz, der für die Migration zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos sowie der Jean Asselborn teil. Der luxemburgische Außenminister wünschte den sechs Familien, dass sie ein neues Leben in Luxemburg anfangen werden. Der griechische Premierminister Alexis Tsipras sagte, dass die Familien eine "Reise in Richtung Hoffnung" anträten, es handele sich aber nur um einen "Tropfen im Ozean".
Das Umsiedlungsprogramm war im September von einigen EU-Ländern beschlossen worden. Es sieht die Umverteilung von knapp 160.000 Schutzsuchenden aus Italien und Griechenland nach Nord- und Westeuropa vor. Den Anfang machten vor einem Monat 19 Eritreer, die von Rom nach Schweden geflogen wurden. Bisher wurden laut EU-Kommission 86 Flüchtlinge umverteilt.
2270 Asylbewerber leben in Luxemburg
In Luxemburg leben derzeit etwa 2270 Asylbewerber. Für die Flüchtlinge beschafft der Staat Wohnraum, sie werden mit Nahrungsmitteln versorgt und bekommen ein Taschengeld. Insgesamt kostet dies den Staat in diesem Jahr 27 Millionen Euro, erklärte Außenminister Jean Asselborn in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Fernand Kartheiser (ADR).
Für das kommende Jahr sind im Staatsbudget 45 Millionen Euro eingeplant, die zwischen dem Flüchtlingsbüro Olai und dem Haut-commissariat à la Protection nationale aufgeteilt werden. Bis Ende September haben in diesem Jahr bereits 589 abgelehnte Asylbewerber Luxemburg wieder verlassen, heißt es in Asselborns Antwort. 462 von ihnen sind freiwillig in ihr Herkunftsland zurückgekehrt. 127 Asylbewerber mussten zwangsweise rückgeführt werden.
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