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Weinstein-Prozess: Jury berät über Schuld
Panorama 18.02.2020 Aus unserem online-Archiv

Weinstein-Prozess: Jury berät über Schuld

Weinstein auf dem Weg ins Gericht.

Weinstein-Prozess: Jury berät über Schuld

Weinstein auf dem Weg ins Gericht.
Foto: AFP
Panorama 18.02.2020 Aus unserem online-Archiv

Weinstein-Prozess: Jury berät über Schuld

Das Schicksal von Harvey Weinstein liegt in den Händen von zwölf Laien. Die Geschworenen sollen sich am Dienstag zur Urteilsfindung zurückziehen - der Ausgang ist offen.

(dpa) - Nach sechs Wochen im Prozess gegen den ehemaligen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein wird sich die Jury am Dienstag zu Beratungen über das Urteil zurückziehen. Zuvor wird Richter James Burke den zwölf Geschworenen das Prozedere erklären und auch, wie sie zu einer einstimmigen Entscheidung kommen. 


Harvey Weinstein arrives at the Manhattan Criminal Court, on February 13, 2020  in New York City. - Weinstein, 67, faces life imprisonment if convicted of predatory sexual assault charges related to ex-actress Jessica Mann and former production assistant Mimi Haleyi.Weinstein is also facing a separate sex crimes investigation in Los Angeles and is the subject of several civil complaints. (Photo by Johannes EISELE / AFP)
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Die Juroren sollen Weinstein entweder für schuldig oder nicht schuldig erklären - die Beratungen können sich dabei über Wochen hinziehen. Sollten sich die Geschworenen nicht einigen können, spricht man von einer sogenannten „hung jury“, was den Prozess wohl zum Platzen bringen würde. Dann müsste das Verfahren neu aufgerollt werden.

Schwere Vorwürfe

Seit 2017 haben Weinstein mehr als 80 Frauen sexuelle Übergriffe vorgeworfen. In dem aufsehenerregenden New Yorker Prozess geht es seit Januar aber vor allem um zwei Vorwürfe: Weinstein soll 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum Oral-Sex gezwungen und die heutige Friseurin Jessica Mann 2013 vergewaltigt haben. Bei einer Verurteilung droht ihm Gefängnis bis ans Lebensende. Der Prozess gilt als Meilenstein der MeToo-Ära, die von dem Fall ausgelöst wurde.


(FILES) In this file photo taken on January 24, 2020 Harvey Weinstein arrives at the Manhattan Criminal Court, for his rape and sexual assault trial in New York City. - One of Harvey Weinstein's main accusers told his rape trial on January 27,2020 that the ex-Hollywood producer forcibly performed oral sex on her in a children's bedroom in his New York home.  Mimi Haleyi -- a former production assistant -- cried as she told the Manhattan court that Weinstein, 67, sexually assaulted her in July 2006 while she was on her period.She described how Weinstein, who was then three times her weight, initially appeared "friendly" before he backed her into a bedroom with children's drawings on the wall. (Photo by Johannes EISELE / AFP)
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In den vergangenen Wochen hatte die Staatsanwaltschaft in dem Verfahren versucht, mithilfe von insgesamt sechs Hauptzeuginnen in teils drastischer Detailtiefe ein Muster Weinsteins offenzulegen - das eines Mannes, der seine Macht in der Filmindustrie systematisch ausnutzte, um sich junge Frauen gefügig zu machen. Eines Mannes, der Frauen für Sex Karrierehilfe versprach und sie bei einem Nein zum Geschlechtsverkehr zwang.

Gegenargumente

Die Verteidigung hingegen hatte den Zeuginnen eine Mitschuld gegeben und Weinstein in einer Opferrolle dargestellt. Frauen hätten ihn über Jahrzehnte wegen seines Einflusses und Geldes ausgenutzt und seien sich ihrer Handlungen und Signale an ihn bewusst gewesen. Jeglicher Sex habe einvernehmlich stattgefunden. Weinsteins Anwälte hoben hervor, dass Jessica Mann eine längere Beziehung mit dem heute 67-Jährigen geführt habe, und zeigten Nachrichten und E-Mails von den mutmaßlichen Opfern, die auch nach den vorgeworfenen Taten noch ein positives Verhältnis zu Weinstein widerspiegeln sollen.


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